Einsatz gegen Separatisten Saudi-Arabien kündigt "Militäroperation" im Jemen an

Nach den Huthi-Rebellen im Norden Jemens bekämpft Saudi-Arabien nun Separatisten im Süden des Landes. Die saudische Militärkoalition ruft Zivilisten in der Provinz Hadramaut zur sofortigen Evakuierung auf und informiert über einen geplanten Angriff.
Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition hat eine "Militäroperation" im Jemen angekündigt. Zivilisten seien dazu aufgerufen worden, den Hafen von Mukalla in der Provinz Hadramaut sofort zu verlassen, meldete die staatliche saudiarabische Nachrichtenagentur SPA. Dies diene zu ihrem Schutz, während die "Militäroperation" ausgeführt werde.
Die Militärkoalition hatte Separatisten im Jemen gedroht, dass sie die jemenitische Regierung in jeder militärischen Konfrontation unterstützen werde. Die Streitkräfte der Koalition würden "direkt und zum geeigneten Zeitpunkt (...) alle militärischen Maßnahmen" ergreifen, "um ziviles Leben zu schützen", hatte der Sprecher der Streitkräfte der Koalition, General Turki al-Malki, erklärt.
Am Freitag waren bei Luftangriffen Stellungen der Separatisten im Jemen angegriffen worden, die Saudi-Arabien zugeschrieben wurden. Nach den Angriffen rief die Regierung im Jemen die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition auf, ihre Streitkräfte in der Provinz Hadramaut zu unterstützen.
Sorge vor Abspaltung des Südens
Die separatistische Bewegung Südlicher Übergangsrat (STC), die formal selbst Teil der international anerkannten Regierung im Jemen ist, hatte kürzlich große Teile der ölreichen jemenitischen Region Hadramut sowie angrenzende Gebiete unter ihre Kontrolle gebracht. Dabei verdrängte der STC Truppen, die dem jemenitischen Regierungslager angehören und islamistischen Kräften nahestehen, die in der Vergangenheit von Saudi-Arabien unterstützt wurden.
Beide Seiten - STC und Islamisten - sind formal Teil der international anerkannten Regierung, stehen jedoch seit Jahren in Rivalität zueinander. Der STC kämpft seit Jahrzehnten für einen unabhängigen Staat im Südjemen, wie er bereits von 1967 bis zur jemenitischen Vereinigung im Jahr 1990 bestand. Der STC wird militärisch und politisch von den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt.
Der Jemen ist seit mehr als einem Jahrzehnt faktisch gespalten in einen von der proiranischen Huthi-Miliz kontrollierten Norden und den Süden, den das fragmentierte Regierungsbündnis kontrolliert. Die Geländegewinne des STC schürten die Furcht vor neuen Kämpfen innerhalb des Regierungslagers sowie vor einer möglichen erneuten Abspaltung des Südens.