Ausbruch in seiner Delegation Scholz ignoriert RKI-Empfehlung nach Corona-Kontakt
28.05.2022, 16:43 Uhr
Obwohl Scholz eine unmittelbare Kontaktperson der betroffenen Teilnehmer aus seiner Delegation ist, reiste er am Freitag zum Katholikentag nach Stuttgart.
(Foto: picture alliance/dpa)
Das Robert-Koch-Institut empfiehlt "dringend", nach einer Begegnung mit Covid-Infizierten die Kontakte zu reduzieren. Diesem Ratschlag schenkt Bundeskanzler Scholz keine Beachtung. Nachdem sich mehrere Personen aus seinem Umfeld anstecken, reist er dennoch nach Davos und Stuttgart.
Nach der Afrika-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz ist es im Umfeld des Kanzlers zu mehreren Corona-Fällen gekommen. Es wurden unter anderem seine Büroleiterin Jeanette Schwamberger, sein außenpolitischer Chefberater Jens Plötner und Regierungssprecher Steffen Hebestreit positiv auf das Coronavirus getestet, wie der "Tagesspiegel" berichtete. Die Bundesregierung bestätigte mehrere Fälle, nannte aber keine Details.
"Es ist zutreffend, dass im Nachgang zur Reise des Bundeskanzlers nach Afrika Teilnehmer der offiziellen Delegation PCR-positiv auf Corona getestet worden sind", teilte ein Regierungssprecher mit. Er verwies darauf, dass "die während der Reise und nach Rückkehr durchgeführten Schnelltests allesamt negativ gewesen" seien.
Scholz war am Mittwoch mit seiner Delegation von einer dreitägigen Reise in den Senegal, nach Niger und Südafrika zurückgekehrt. Laut "Tagesspiegel" wurden mitreisende Journalisten anschließend darüber informiert, dass es zu positiven Corona-Testungen gekommen sei.
Scholz' PCR-Tests fielen negativ aus
Obwohl Scholz eine unmittelbare Kontaktperson der betroffenen Teilnehmer aus seiner Delegation ist, reiste er am Donnerstag zum Weltwirtschaftsforum nach Davos und am Freitag zum Katholikentag nach Stuttgart. Es gibt zwar für Kontaktpersonen keine Quarantänepflicht mehr. Das Robert-Koch-Institut gibt jedoch die "dringende Empfehlung", für fünf Tage freiwillig die Kontakte zu reduzieren, vor allem mit Risikogruppen für einen schweren Krankheitsverlauf.
"Der Bundeskanzler wurde nach der Reise mehrfach täglich mit PCR-Tests untersucht", teilte der Regierungssprecher dazu mit. "Alle diese Tests waren und sind negativ. Somit konnte er den geltenden Infektionsschutzregeln entsprechend die Termine wie geplant wahrnehmen."
Quelle: ntv.de, lve/AFP