Zehnmal so viele Namen Schwarze Liste der Türken viel länger
21.07.2017, 15:47 Uhr
Als "absurd und lächerlich" bezeichneten deutsche Behörden die schwarze Liste.
(Foto: picture alliance / Marijan Murat)
Die schwarze Liste mit deutschen Firmen ist einem Bericht zufolge viel länger als bislang gedacht. Statt 68 stehen demnach 681 Namen auf der Liste, die die Türkei deutschen Sicherheitsbehörden übergeben hat.
Auf einer schwarzen Liste der Türkei stehen deutschen Sicherheitskreisen zufolge sehr viel mehr Firmen aus der Bundesrepublik als bislang bekannt. Die Türkei führe insgesamt 681 Unternehmen auf, die sie verdächtigte, terroristische Organisationen zu unterstützen, sagte ein Insider. Bislang war lediglich die Zahl von 68 Unternehmen und Einzelpersonen bekannt, über die die "Zeit" diese Woche berichtet hatte. In deren Bericht hieß es, darunter seien Konzerne wie Daimler und BASF, aber auch ein Spätkauf-Imbiss sowie eine Dönerbude in Nordrhein-Westfalen.
Die Angaben und Vorwürfe seien aber "wenig konkret", hieß es in den Sicherheitskreisen. Die Voraussetzungen für eine polizeiliche Bearbeitung seien daher nicht gegeben. Zuvor hatte das "Handelsblatt" über die weitaus höhere Zahl berichtet. Der türkische Wirtschaftsminister Nihat Zeybekci hatte in einem am Donnerstagabend geführten Interview Berichte über eine Liste als falsch zurückgewiesen.
Die genannten Unternehmen sollen demnach Verbindungen zur Bewegung des Predigers Fethullah Gülen haben, den der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan für den Putschversuch vor einem Jahr verantwortlich macht. In Berliner Regierungskreisen werde die Liste als "absurd" und "lächerlich" bezeichnet, hatte die "Zeit" berichtet. Das BKA habe die türkischen Behörden um weiterführende Informationen gebeten, bislang aber keine Antwort erhalten.
Quelle: ntv.de, vpe/rts