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Russland unter Verdacht Schwedens Luftraum wird Ziel massiver GPS-Sabotage

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Sicherheitsrisiko für die zivile Luftfahrt: Passagiere am Stockholmer Flughafen.

Sicherheitsrisiko für die zivile Luftfahrt: Passagiere am Stockholmer Flughafen.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Störangriffe auf Ortungssysteme von Flugzeugen in Schweden und Dänemark nehmen drastisch zu. Hinter dem GPS-Jamming stecke Russland, vermuten die Behörden. Auch in Brüssel zeigt man nach der Attacke auf das Flugzeug von EU-Kommissionschefin von der Leyen auf Moskau.

Im schwedischen Luftraum gibt es immer häufiger absichtliche Störungen der Navigationssysteme von Flugzeugen. Die schwedische Transportbehörde geht eigenen Angaben nach davon aus, dass Russland dahintersteckt.

Seit Jahresbeginn wurden 733 Störangriffe auf die satellitengestützten Navigationssysteme, zu denen beispielsweise GPS gehört, gemeldet - im gesamten Vorjahr waren es 495, wie aus vorläufigen Zahlen der Behörde hervorgeht. Im Jahr 2023 gab es demnach 55 Störungen.

"Das ist ernst und stellt ein Sicherheitsrisiko für die zivile Luftfahrt dar", sagte Andreas Holmgren von der Transportbehörde. Gleichzeitig betonte er, dass Piloten beim Ausfall eines der Systeme andere Navigationsmöglichkeiten hätten.

Auch über Dänemark mehr GPS-Störungen

Auch Schwedens südliches Nachbarland Dänemark verzeichnete in diesem Jahr mehr Störungen als zuvor. Das teilte die dänische Transportbehörde der Nachrichtenagentur Ritzau mit. Während 2023 etwa ein bis zwei Fälle des sogenannten GPS-Jammings pro Monat gemeldet worden seien, seien es derzeit etwa zwei Fälle pro Woche. Beim GPS-Jamming werden Signale des satellitenbasierten Navigationssystems gezielt gestört oder blockiert.

Erst am Sonntag war ein Flugzeug mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an Bord mutmaßlich Ziel einer solchen Störung geworden. Das Charterflugzeug konnte trotzdem sicher in der Stadt Plowdiw in Bulgarien landen. Die bulgarischen Behörden machten Russland für die Attacke verantwortlich.

Laut EU-Kommission blieb das Flugzeug wegen des Vorfalls rund zehn Minuten länger als ursprünglich geplant in der Luft. Ein mitreisender Reporter der Zeitung "Financial Times" hatte zuvor berichtet, der Flieger sei vor der Landung rund eine Stunde über dem Flughafen gekreist. Kremlsprecher Dmitri Peskow wies Anschuldigungen gegen Russland zurück und sprach in der "Financial Times" von Falschinformationen.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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