Dutzende russische Angriffe Schwere Gefechte um Awdijiwka dauern an
11.10.2023, 21:29 Uhr Artikel anhören
Ein ukrainischer Soldat hält eine Position in Awdijiwka (Archivbild).
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Seit Beginn der Woche gibt es Berichte über eine Konzentration russischer Angriffsversuche im Bereich der Industriestadt Awdijiwka. Ein regionaler ukrainischer Offizieller nennt die Attacken die schwersten seit Invasionsbeginn vor mehr als eineinhalb Jahren.
Bei der Industriestadt Awdijiwka in der Ostukraine wehren sich ukrainische Truppen nach Kräften gegen eine unvermittelte russische Offensive. 13 russische Angriffe seien bei Awdijiwka abgewehrt worden, 10 weitere bei dem etwas nördlich gelegenen Dorf Stepowe, teilte der ukrainische Generalstab mit.
Der Militärverwaltungschef von Awdijiwka, Witalij Barabasch, nannte die russischen Angriffe die schwersten seit Beginn der Invasion im Februar 2022. Dabei seien am Dienstag etwa 60 Panzer eingesetzt worden. Aktuell griffen russische Infanteriegruppen mit Unterstützung aus der Luft, aber ohne Panzertechnik an, sagte er dem Radiosender Donbass Realiji. Allein am Mittwoch seien mehr als 23 Raketen auf das Stadtgebiet abgefeuert worden. Im seit vielen Monaten umkämpften Awdijiwka hat die Intensität der Kampfhandlungen in den vergangenen Tagen laut Berichten zugenommen.
Russische Quellen berichteten ihrerseits über Geländegewinne nördlich von Awdijiwka. "In Richtung Donezk verbesserten Einheiten der südlichen Kampfgruppe, unterstützt durch Flugzeuge, Artillerie und schwere Flammenwerfersysteme, ihre vorderen Randpositionen bei ihren aktiven Operationen in der Nähe der Siedlung Awdijiwka in der Volksrepublik Donezk", zitiert die russische Nachrichtenagentur TASS eine Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.
Awdijiwka liegt nur wenige Kilometer von Donezk entfernt und ist seit 2014 Frontstadt, als im Osten die Kämpfe zwischen den von Moskau geführten Separatisten und der ukrainischen Armee begannen. Als Russland 2022 seine großangelegte Invasion begann, hatte die von einer großen Kokerei geprägte Stadt noch über 30.000 Einwohner. Mehrere Hundert sollen trotz Beschuss noch dort ausharren. Der russische Angriff soll nach Einschätzung von Militärexperten Druck von anderen Frontabschnitten nehmen und ukrainische Kräfte binden.
Quelle: ntv.de, mpe/dpa