Politik

Personalwechsel im Militär Selenskyj ernennt ein Phantom zum Chef der Spezialeinheiten

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Selenskyj bei einem Truppenbesuch im Raum Kupyjansk.

Selenskyj bei einem Truppenbesuch im Raum Kupyjansk.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Präsident Selenskyj wechselt den Kommandeur der ukrainischen Spezialkräfte aus. Über den neuen Befehlshaber ist nicht mehr als der Name bekannt. Laut Selenskyj handelt es sich aber um einen erfahrenen Veteranen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Oberst Serhij Lupantschuk per Präsidialerlass zum neuen Kommandeur der Spezialeinsatzkräfte ernannt. Später bezeichnete Selenskyj in seiner Videoansprache Lupantschuk als einen erfahrenen Offizier mit Kampferfahrung, der den Spezialkräften zu mehr Leistungsfähigkeit verhelfen könne. Es ist der zweite Personalwechsel in dieser Position der Kiewer Militärführung seit dem Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022.

Der bisherige Leiter der Spezialeinsatzkräfte, General Viktor Horenko, wird Selenskyj zufolge nun Sonderaufgaben innerhalb des Militärgeheimdienstes HUR erfüllen. Horenko hatte den Posten seit Ende Juli vergangenen Jahres inne.

Horenko sagte dem Nachrichtenportal "Ukrajinska Prawda", er habe von seiner Absetzung aus den Medien erfahren. Die Gründe seien ihm unbekannt. Der ukrainische Oberkommandierende Walerij Saluschnyj habe auch keinen Antrag auf seine Entlassung gestellt. Über Horenkos Nachfolger Lupantschuk liegen nach Angaben ukrainischer Medien keine öffentlich zugänglichen Informationen vor. Auch ein Foto von Lupantschuk ist nicht bekannt.

Die Spezialeinsatzkräfte wurden 2016 zu einem eigenständigen Teil des ukrainischen Militärs. Ihre Soldaten führen häufig Aufklärungsmissionen und verdeckte Operationen hinter den feindlichen Linien durch. Die Truppe übernahm die Verantwortung für die Angriffe auf russische Militärflugplätze in Luhansk und Berdjansk am 17. Oktober, bei denen mehrere Hubschrauber zerstört wurden. Anfang Oktober reklamierten die Spezialkräfte einen Angriff auf einen Nachschubzug im besetzten Melitopol für sich.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als 20 Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg. Nach einer ukrainischen Gegenoffensive, die hinter den Erwartungen des Westens zurückblieb, sehen Militärexperten Kiew derzeit im Stellungskrieg gegen Russland gefangen.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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