Politik

Telefonat mit Erdogan Selenskyj hebt Rolle der Türkei hervor

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Erdogan und Selenskyj auf einem NATO-Gipfel in Litauen im Juli 2023.

Erdogan und Selenskyj auf einem NATO-Gipfel in Litauen im Juli 2023.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Die Türkei schließt sich trotz des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine den westlichen Sanktionen nicht an - und hält engen Kontakt nach Moskau. Für den ukrainischen Präsidenten Selenskyj spielt das Land aber dennoch eine wichtige Rolle - mit "erfolgreichen gemeinsamen Projekten".

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat im Gespräch mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan die Rolle der Türkei als Partner in der Schwarzmeerregion betont. "Wir haben gemeinsame Projekte, die bereits erfolgreich waren; und in diesem Jahr müssen wir noch mehr tun, um unsere Staaten und unsere Völker zu stärken", sagte Selenskyj nach einem Telefonat. Die Sicherheit im Schwarzen Meer wie auch die Versorgung der Welt mit Lebensmitteln hingen von der ukrainisch-türkischen Zusammenarbeit ab.

Selenskyj besprach mit Erdogan unter anderem auch die ukrainische Friedensformel, wie das ukrainische Präsidialamt mitteilte. Der ukrainische Präsident lud die Türkei zum vierten Treffen zur Friedensformel ein, das Ende Januar in Davos (Schweiz) stattfinden soll, und "erhielt eine positive Antwort", wie er auf Telegram schreibt.

Erdogan hält trotz des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine engen Kontakt nach Moskau. Die Türkei hat sich westlichen Sanktionen nicht angeschlossen. Sie ist aber zugleich ein wichtiger Ansprechpartner für die Ukraine. Selenskyj dankte Erdogan für die Unterstützung bei der Ausfuhr von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer. Er erwähnte auch die Rolle der Türkei als Vermittler. "Die Vermittlung der Türkei ist sehr wichtig, damit die Krimtataren und alle anderen, Erwachsene und Kinder, Soldaten und Zivilisten, die sich in russischer Gefangenschaft befinden, freigelassen werden können", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Ankara setzt sich für die turksprachigen Krimtataren ein, die auf der von Russland annektierten Halbinsel unter Repressionen leiden.

In der Ansprache dankte der ukrainische Präsident allen Soldaten, die das angegriffene Land seit fast zwei Jahren verteidigen. "Dieses Jahr zu überleben, bedeutet, den ganzen Krieg zu überleben", sagte er.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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