3200 russische Soldaten gefallen Selenskyj meldet Rückeroberung von 170 Quadratkilometern
30.09.2025, 00:53 Uhr Artikel anhören
Rückeroberungen in der Ostukraine: Militärblogger sind skeptischer als Selenskyj.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Ukrainische Truppen drängen den russischen Gegner beim ostukrainischen Dobropillja zurück. Präsident Selenskyj nennt Zahlen zu Geländegewinnen und Verlusten - doch an der Front bleibt es schwierig. Der russische Präsident verkündet derweil die Einberufung tausender neuer Soldaten.
Bei Gegenangriffen hat die ukrainische Armee bei Dobropillja in der Ostukraine nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr als 170 Quadratkilometer Territorium zurückerobert. "Zu Beginn des heutigen Tages gelang es unseren Kräften, mehr als 174 Quadratkilometer zu befreien und über 194 Quadratkilometer wurden von russischen Saboteuren gesäubert", sagte der Staatschef in seiner abendlichen Videobotschaft.
Dabei sollen die russischen Truppen mehr als 3200 Soldaten verloren haben. Ohne Details zu nennen, sprach Selenskyj jedoch von schwierigen Situationen an den Frontabschnitten Kupjansk, im Grenzgebiet der Region Charkiw und den Landkreisen an der Grenze zwischen den Gebieten Donezk und Dnipropetrowsk.
Anfang August hatten russische Einheiten östlich der Stadt Dobropillja die Frontlinie überraschend durchbrochen und waren fast 20 Kilometer vorgestoßen. Nach der Verlegung ukrainischer Reserven konnten sie zum Teil wieder verdrängt werden. Ukrainische Militärbeobachter zeichnen die Lage aber schlechter, als sie Selenskyj und das Oberkommando in Kiew darstellen.
Putin dehnt Einberufungen aufs ganze Jahr aus
Der russische Präsident Wladimir Putin ordnete unterdes per Dekret die Einberufung von 135.000 Männern zum Wehrdienst an. Eingezogen würden die 18- bis 30-Jährigen in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember, hieß es in dem auch von der Regierungszeitung "Rossijskaja Gaseta" veröffentlichten Erlass. Eingesetzt werden dürfen die Rekruten in Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine erst nach dem einjährigen Wehrdienst. Sie müssen sich dann per Vertrag zum Kriegsdienst verpflichten.
Bisher zieht Russland stets zweimal im Jahr - jeweils im Frühjahr und im Herbst - Wehrpflichtige ein. In diesem Frühjahr gab es die Rekordzahl von 160.000 neuen Soldaten. Nach einem aktuell im Parlament behandelten Gesetz sollen die Einberufungs- und Musterungsstellen künftig das ganze Jahr arbeiten. Eingezogen zum Dienst in der Armee wird aber weiter vom 1. April bis 15. Juli und vom 1. Oktober bis 31. Dezember.
Quelle: ntv.de, mau/dpa