Politik

"Nach Niederlage stürzt Putin" Selenskyj prophezeit Ende des Moskauer Despotismus

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"Danke Krieger": Selenskyj am 23. Mai auf Truppenbesuch an einem unbekannten Ort an der Front.

"Danke Krieger": Selenskyj am 23. Mai auf Truppenbesuch an einem unbekannten Ort an der Front.

(Foto: via REUTERS)

Nach den nächtlichen Drohnenangriffen auf Kiew lenkt Präsident Selenskyj den Blick seiner Landsleute auf ein ersehntes Ziel: den Sturz Putins und das Ende des Moskauer Despotismus. Derweil soll die ukrainische Gegenoffensive unmittelbar bevorstehen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Sturz der russischen Führung nach deren Niederlage in ihrem Angriffskrieg vorausgesagt. "Kiew und alle unsere Städte, unsere gesamte Ukraine werden den Schlusspunkt unter die Geschichte des Moskauer Despotismus setzen, der viele verschiedene Völker über sehr lange Zeit hinweg versklavt hat", sagte er am Abend in seiner täglichen Videoansprache. Der Staatschef war dabei nicht wie üblich in einem abgeschirmten Raum, sondern im Abendlicht auf der Straße vor dem Präsidentenbüro in Kiew zu sehen.

Der ukrainischen Flugabwehr sei es gelungen, einen der größten russischen Drohnenangriffe seit Kriegsbeginn fast völlig abzuwehren, sagte Selenskyj. Russland habe so versucht, den Kiewern den Stadtgeburtstag zu verderben. Doch Kiew habe in seiner Geschichte schon verschiedenste Gräueltaten überlebt und werde auch die Angriffe der Russen überstehen und diesen die Eroberung nicht ermöglichen, so der 45-Jährige. Seinen Worten nach können Waffen wie die Shahed-Drohnen Russlands Machthaber nicht retten. Weil es das Leben und die Kultur verachte, könne Russland den Krieg nur verlieren, prognostizierte er. Selenskyj dankte auch allen ukrainischen Soldaten: "Ich bin jedem einzelnen dankbar, der es möglich gemacht hat! Danke, Krieger!"

"Die Zeit ist gekommen"

Hochrangige Vertreter der Ukraine hatten am Vortag einen baldigen Beginn des weithin erwarteten Gegenangriffs zur Rückeroberung russisch besetzter Gebiete angekündigt. Die Offensive könne "morgen, übermorgen oder in einer Woche beginnen", sagte der Sekretär des nationalen Sicherheitsrats, Olexij Danilow, der BBC. Der Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, veröffentlichte online ein Video, das ukrainische Soldaten beim Ablegen eines Eids und bei Kampfvorbereitungen zeigt, und schrieb dazu: "Die Zeit ist gekommen, zurückzuholen, was uns gehört." Präsidentenberater Mychajlo Podoljak sagte dem "Guardian", vorbereitende Operationen wie die Zerstörung russischer Depots und Nachschubwege hätten bereits begonnen.

Russland begann vor mehr als 15 Monaten seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Nach einigen Erfolgen zu Beginn musste die russische Armee dabei mehrere schmerzliche Niederlagen einstecken und sich aus dem Gebiet Charkiw und Teilen des Gebiets Cherson zurückziehen. Trotzdem kontrolliert Moskau einschließlich der 2014 annektierten Krim immer noch rund ein Fünftel des ukrainischen Territoriums.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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