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Verklärungskathedrale beschädigt Selenskyj verspricht Vergeltung für Odessa

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Die Verklärungskathedrale in Odessa wurde durch einen russischen Angriff schwer beschädigt.

Die Verklärungskathedrale in Odessa wurde durch einen russischen Angriff schwer beschädigt.

(Foto: dpa)

Russische Raketen treffen Wohnhäuser, Hafengebäude und die Kathedrale von Odessa. Präsident Selenskyj kündigt auf seinem Telegram-Kanal Vergeltung an. Das Böse werde verlieren. Sein Stabschef fordert mehr Abwehrsysteme.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach den neuen russischen Angriffen auf die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer Vergeltung angekündigt. "Raketen gegen friedliche Städte, gegen Wohngebäude, gegen eine Kathedrale... Es kann keine Entschuldigung für das russische Böse geben", schrieb Selenskyj auf seinem Telegram-Kanal. "Wie immer wird auch dieses Böse verlieren. Und es wird für Odessa definitiv eine Vergeltung gegen die russischen Terroristen geben."

Auch in seiner am Samstagabend verbreiteten Videobotschaft hatte der ukrainische Präsident Russland Terror gegen die Menschen in der Millionenstadt vorgeworfen und angekündigt, Russland dafür zu bestrafen. Der Stabschef des Präsidialamtes, Andrij Jermak, forderte mit Blick auf den erneuten russischen Beschuss mehr Raketenabwehrsysteme und taktische Raketen für sein Land. Kiew zufolge nahm Russland insbesondere die Hafen-Infrastruktur ins Visier, um eine Wiederaufnahme ukrainischer Getreideexporte über das Schwarze Meer unmöglich zu machen. Die russische Armee erklärt, nur Militäranlagen zu beschießen.

Russland hatte am vergangenen Montag unter internationalem Protest ein internationales Getreideabkommen mit der Ukraine aufgekündigt und bombardiert seitdem täglich Odessa. Die Millionenstadt spielte für den Export der Nahrungsmittel übers Schwarze Meer eine zentrale Rolle. Bei Angriffen in der Nacht zum Sonntag wurden ukrainischen Angaben zufolge insgesamt 19 russische Raketen und Marschflugkörper abgefeuert.

Russland streitet alles ab

Die Luftverteidigung habe neun davon abwehren können. Durch die Angriffe wurden den ukrainischen Behörden zufolge ein Mensch getötet und 22 verletzt. Außerdem seien Hafeninfrastruktur, Wohnhäuser und die Verklärungskathedrale beschädigt worden, ein Wahrzeichen der Stadt.

Ungeachtet der gut dokumentierten Schäden stritt das russische Verteidigungsministerium später ab, für die Zerstörung des Gotteshauses verantwortlich zu sein. Der Chef der Militärverwaltung im ostukrainischen Gebiet Donezk, Pawlo Kyrylenko, berichtete zudem von einem russischen Angriff mit Streumunition auf die Stadt Tschassiw Jar. Infolgedessen sei der Kulturpalast der Stadt abgebrannt, der als medizinische Versorgungsstelle genutzt wurde.

Bei den Angriffen wurden auch mehrere Museen in der zum Weltkulturerbe eingestuften Altstadt beschädigt, was heftige Kritik auslöste. Das historische Zentrum von Odessa war infolge des russischen Krieges im Januar 2023 in die Unesco-Liste des gefährdeten Weltkulturerbes aufgenommen worden.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa/AFP

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