Nach erfolgreichem Krim-Angriff Selenskyj will Crowdfunding für Seedrohnen-Flotte
06.11.2022, 03:12 Uhr
Über die Plattform United24 sammelt die Ukraine seit Kriegsbeginn Spenden für Waffenkäufe.
(Foto: picture alliance/dpa/Ukrainian Presidential Press Off/Planet Pix/ZUMA Press Wire)
Die maritimen Drohnen sind nach ukrainischen Angaben von großer Bedeutung: Gleich drei russische Kriegsschiffe sollen mithilfe der Kriegsgeräte getroffen worden sein. Nun will die Ukraine Geld sammeln, um eine "ganze Flotte" der Seedrohnen anzuschaffen.
Nach dem spektakulären Angriff ukrainischer Seedrohnen gegen die russische Schwarzmeerflotte im Kriegshafen bei Sewastopol auf der Krim will die Ukraine weitere Waffen dieser Art kaufen. "Wir werden in der kommenden Woche noch eine Fundraising-Aktion starten, wir wollen Mittel für eine ganze Flotte von Seedrohnen sammeln", kündigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Videoansprache an.
Sinn und Zweck dieser Drohnen sei klar. "Wie das funktioniert, haben alle schon gesehen." Nach ukrainischer Darstellung wurden bei dem Angriff auf Sewastopol am vergangenen Wochenende drei russische Kriegsschiffe getroffen, darunter das neue Flaggschiff "Admiral Makarow". Das russische Militär hat lediglich einige leichtere Schäden eingestanden, ohne genauere Angaben zu machen. Das genaue Ausmaß ist nicht bekannt. Die Ukraine hat nach Kriegsausbruch die Internetplattform United24 eingerichtet, über die nach Darstellung Kiews bereits rund 220 Millionen Dollar für Waffenkäufe gespendet wurden.
Deutschlands oberster Marinesoldat Jan Christian Kaack warnte im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" trotz des erfolgreichen Anschlags der Ukraine davor, Russlands Flotte zu unterschätzen. "Wir sehen ein ungebrochenes Bauprogramm von modernen Einheiten, die auch mit Waffen bestückt werden, die nicht zu unterschätzen sind, Hypersonic-Waffen zum Beispiel und ballistische Flugkörper", betonte der Vizeadmiral. Die Flotte nehme in Moskaus Militärdoktrin weiterhin einen wichtigen Platz ein.
Quelle: ntv.de, spl/dpa