
Mit Stufe zwei am Thermostat des Heizkörpers erreicht man eine Raumtemperatur von etwa 16 Grad.
(Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Deutschland übt sich im Energiesparen - und das sogar erfolgreich, wie Daten zeigen. Doch die Zeit der milden Temperaturen ist vorerst vorbei. Das macht sich auch beim Gasverbrauch bemerkbar, vor allem bei den Haushalten.
Winterliche Temperaturen haben den Gasverbrauch in Deutschland im November deutlich steigen lassen. Das zeigen die neuen Daten der Bundesnetzagentur zur Gasversorgungslage in Deutschland. Demnach lag der Gesamtverbrauch in der Kalenderwoche 46 (14. bis 20. November) im Mittel bei 2686 Gigawattstunden pro Tag. Das bedeutet eine Steigerung von 28 Prozent gegenüber der Vorwoche. Abzüglich der Industriekunden - sprich: in Bezug auf die Haushalte und Betriebe - beläuft sich der Anstieg sogar auf 49 Prozent.
Hinweis zu den Grafiken: Über das Drop-Down-Menü können Sie den Gesamtverbrauch sowie den Verbrauch von Industrie- und Haushaltskunden aufrufen und vergleichen.
Dennoch liegt der Gesamtverbrauch weiterhin deutlich unter dem langjährigen Mittel: In der vergangenen Woche ist es den Deutschen gelungen, gut 20 Prozent weniger Gas zu verbrauchen als in den Vorjahren um diese Zeit. Das entspricht dem von der Bundesnetzagentur ausgegebenen Einsparziel, das eine Gasmangellage verhindern soll.
Bereits in den Vorwochen hatte der Gasverbrauch unter den Erfahrungswerten der Vorjahre gelegen. Hier waren es aber vor allem auch die ungewöhnlich milden Wetterbedingungen gewesen, die Einsparungen beim Heizen ermöglichten. Zeitweise lag der Verbrauch im Oktober sogar gut 36 Prozent unter den Vergleichswerten der vier Vorjahre. Nach dem Kälteeinbruch im November lässt sich daran zwar nicht anknüpfen. Die Haushalte scheinen dennoch weiterhin bemüht, weniger Gas zu verbrauchen.
Auch die Industrie ist bei ihren Einsparbemühungen erfolgreich. Laut einer kürzlich veröffentlichten Umfrage des IFO-Instituts gelingt dies in den meisten Fällen sogar ohne Produktionseinbußen. Drei Viertel der befragten Unternehmen gaben an, dass sie in den letzten sechs Monaten Gas einsparen konnten, ohne die Produktion zu drosseln. Dem gegenüber stehen allerdings 14 Prozent der verarbeitenden Unternehmen, die nur mit einem eingeschränkten Betrieb weitermachen konnten.
Quelle: ntv.de