Politik

Nach Kritik von Ärztevertretern Spahn fordert Gipfel zu Booster-Impfungen

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Ärztevertreter kritisieren ihn, doch Gesundheitsminister Spahn bleibt dabei: Booster-Impfungen machten "einen ganz entscheidenden Unterschied". Zudem fordert er einen Gipfel zu dem Thema.

Nach der Kritik an seinen Aussagen zu Corona-Auffrischungsimpfungen hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn einen baldigen Bund-Länder-Gipfel zu dem Thema gefordert. "Aktuell reicht das Booster-Tempo in Deutschlands Praxen nicht. Wir brauchen einen Booster-Gipfel von Bund und Ländern", sagte der CDU-Politiker der "Bild am Sonntag".

Die sogenannten Booster-Impfungen zur Auffrischung nach einer vollständigen Impfung sind nach Ansicht von Ärztevertretern vor allem für Ältere oder Pflegekräfte nötig, nicht aber für alle.

Spahn sagte dagegen, aktuelle Daten aus Israel zeigten, "dass das Boostern einen ganz entscheidenden Unterschied macht, um die vierte Welle zu brechen". Der Minister hatte sich kürzlich selbst eine Auffrischungsimpfung geben lassen.

Söder: "Booster-Impfungen für alle"

Derweil forderte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder einen stärkeren Einsatz von Antikörper-Tests und Booster-Impfungen für alle Altersgruppen. "Wir müssen viel stärker auf Antikörper-Tests setzen. Die Booster-Impfungen brauchen wir nicht nur für die über 70-Jährigen, sondern für alle", sagt Söder der "Bild am Sonntag".

Eine Drittimpfung nach sechs Monaten sei für jeden sinnvoll, sagte Söder. Die Ampel-Parteien erklärten die Pandemie im Grunde für beendet, während die Infektionszahlen explodierten. Sie dürften nicht nur ihre Lieblingsprojekte angehen, sondern müssten sich mit den Ländern absprechen, die eine klare Rechtsgrundlage für ihre Corona-Maßnahmen brauchten.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hatte Anfang Oktober Auffrischungsimpfungen für Menschen ab 70 Jahren empfohlen. Zudem soll Bewohnern von Altenheimen sowie Pflegepersonal eine dritte Impfdosis angeboten werden, sowie Menschen mit bestimmten Erkrankungen.

Quelle: ntv.de, mli/AFP/rts

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