Politik

Konjunktur füllt die Kassen Steuereinnahmen liegen über Plan

Die Kassen füllen sich stärker als in der Steuerschätzung prognostiziert.

Die Kassen füllen sich stärker als in der Steuerschätzung prognostiziert.

(Foto: imago/Eibner Europa)

Die anhaltend robuste Wirtschaft, vor allem aber die Kauflust der Deutschen erfreuen weiter die Kassenwarte in Bund, Länder und Kommunen. Nach acht Monaten liegen die Einnahmen über den Prognosen. Doch die Risiken nehmen zu.

Die Steuereinnahmen des deutschen Staates sind auch über der Sommer gewachsen. Bund und Länder verzeichneten im August im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 4,1 Prozent auf knapp 49,9 Milliarden Euro, wie das Bundesfinanzministeriums mitteilte. In den ersten acht Monaten 2018 nahm der Fiskus damit 454,4 Milliarden Euro ein und damit 6,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit liegt die Entwicklung weiter günstiger, als sie in der amtlichen Steuerschätzung vom Mai für das Gesamtjahr mit einem Zuwachs von 5,3 Prozent veranschlagt ist.

Der Bund verbuchte 1,4 Prozent mehr an Steuereinnahmen und kam auf 22,7 Milliarden Euro. Die Länder nahmen mit 21,7 Milliarden Euro ebenfalls um 1,4 Prozent mehr an Steuern ein. Der Gemeindeanteil an der Einkommen- und Umsatzsteuer erhöhte sich im August um 9,8 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro.

Erneut verzeichnete der Fiskus im abgelaufenen Monat bei der Lohnsteuer einen Zuwachs. Dort stiegen die Einnahmen im Vergleich zum August 2017 um 3,9 Prozent, was eine Folge der guten Entwicklung am Arbeitsmarkt und steigender Einkommen ist. Dieser konjunkturelle Aufschwung wird sich dem Ministerium zufolge fortsetzen. "Die deutsche Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs, wenngleich die Dynamik etwas abnehmen dürfte", hieß es. Das Wachstum dürfte dabei weiter von der Ausweitung der Binnennachfrage bestimmt bleiben. Die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibe weiter hoch. Dagegen sei die Industrie schwach in das 3. Quartal gestartet, und der Außenhandel spiegele die Abflachung der Welthandelsdynamik wider.

Die weitere Entwicklung sei aber unsicher. So dürften die "grundsätzlichen Risiken von Strafzöllen und die Gefahr einer Verschärfung des Handelskonflikts zwischen den USA und China bleiben". "Ebenso bleibt die Gestaltung des Brexits weiter ungewiss", betonte das Ministerium. Probleme von Unternehmen bei der Umstellung auf den neuen Standard zur Verbrauchsmessung bei Kraftfahrzeugen "könnten sich konjunkturell auswirken, ohne dass sich Effekte derzeit konkret abschätzen lassen".

Die führenden Forschungsinstitute sehen die deutsche Konjunktur in den kommenden Jahren weiter auf Kurs. Das Wirtschaftswachstum dürfte sich 2018, 2019 und 2020 jeweils zwischen 1,7 und 2,0 Prozent bewegen, hieß es in den kürzlich veröffentlichten Sommerprognosen.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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