Zum Schutz vor Huthi-Rebellen Strack-Zimmermann will Deutsche Marine im Roten Meer einsetzen
16.12.2023, 07:26 Uhr Artikel anhören
Die Meeresstraße von Bab al-Mandab liegt zwischen der afrikanischen Ostküste und der arabischen Halbinsel, verbindet das Rote Meer mit dem Golf von Aden und ist eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten weltweit.
(Foto: © Marinetraffic.com)
Die deutsche Reederei Hapag-Lloyd stoppt nach wiederholten Angriffen der Huthi-Rebellen ihre Containerfahrten durch das Rote Meer. FDP-Politikerin Strack-Zimmermann fordert deshalb den Einsatz der Deutschen Marine, um "den Terroristen die Stirn zu bieten".
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, befürwortet eine mögliche Beteiligung der Deutschen Marine am Schutz des freien Seeverkehrs im Roten Meer. "Wir sollten unterstützen, dass die Marine zusammen mit internationalen Partnern die Schiffe schützt", sagte die FDP-Politikerin nach dem Angriff auf einen Containerfrachter der deutschen Reederei Hapag-Lloyd in dem Seegebiet.
Es sei "folgerichtig, dass sich alle daran beteiligen, die davon abhängig sind, dass ihre Waren durch das Rote Meer geführt werden", sagte Strack-Zimmermann weiter. Dabei gehe es auch um Schiffe europäischer Unternehmen. Sie forderte: "Wir müssen den Terroristen jeder Couleur entschieden die Stirn bieten." Der Containerfrachter "Al Jasrah" war in der Meerenge zwischen dem Jemen und Dschibuti beschossen und beschädigt worden. Die Bundesregierung verurteilte den Angriff am Vortag und prüft unterdessen bereits eine Bitte aus den USA um eine Beteiligung der Deutschen Marine an einem Einsatz.
Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes sagte, die beinahe täglich erfolgenden jüngsten Angriffe auf zivile Handelsschiffe im Roten Meer und in der Meerenge des Al-Mandab seien völlig inakzeptabel und stellten einen massiven Eingriff in die Sicherheit der internationalen Seeschifffahrt dar. Zuletzt hatten jemenitische Huthi-Rebellen Schiffe im Roten Meer angegriffen. Erst am Donnerstag hatten die deutschen Reeder deshalb von der Bundesregierung und der EU Schutzmaßnahmen gefordert.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock verurteilte die Attacken auf Frachtschiffe. "Die Angriffe der Huthis auf zivile Handelsschiffe im Roten Meer müssen sofort aufhören", forderte die Grünen-Politikerin bei einem Besuch des geschäftsführenden libanesischen Außenministers Abdallah Bou Habib in Berlin. Die Angriffe unterstrichen auch, "dass die Sicherheitsgefahr für Israel nicht nur von Hamas aus Gaza kommt, sondern gerade auch von den Huthis". Sie bedrohten die internationale Seeschifffahrt und die Freiheit von Handelsrouten.
Quelle: ntv.de, vmi/dpa