Politik

Mitten im Bürgerkrieg Sudans Machthaber entgeht knapp einem Anschlag

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Die sudanesische Armee machte keine Angaben zum Zustand von de-facto-Präsident al-Burhan.

Die sudanesische Armee machte keine Angaben zum Zustand von de-facto-Präsident al-Burhan.

(Foto: dpa)

Im Sudan wird eine Abschlussfeier für Absolventen einer Militärschule zum Ziel eines Drohnenangriffs. Fünf Menschen sterben, weitere werden verletzt. Der sudanesische Machthaber al-Burhan überlebt.

Sudans De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan hat einen Drohnenangriff überlebt. Zwei Geschosse zielten auf eine Abschlussfeier der Militär-, Luft- und Marineschulen in Dschubait, etwa 85 Kilometer entfernt vom vorübergehenden Regierungssitz in der Küstenstadt Port Sudan, wie die sudanesische Armee mitteilte. Fünf Menschen seien getötet und mehrere verletzt worden.

Angaben zu al-Burhans Anwesenheit oder Zustand machte die Armee nicht, veröffentlichte aber Bilder, auf denen der 64-jährige General in Tarnkleidung und Sonnenbrille Absolventen gratulierte. Auf einem Video, das in den sozialen Medien verbreitet wurde und dessen Ortsmerkmale sich mit denen von Dschubait decken, sind Familienmitglieder zu sehen, die einen feierlichen Marsch junger Militärabsolventen filmen, während plötzlich ein näherkommendes Fluggeräusch und eine Explosion zu hören sind.

Krieg und Massenflucht

Ein weiteres Video, das aus dem Krankenhaus von Dschubait stammen soll, zeigt al-Burhan in der gleichen Kleidung wie auf den offiziellen Aufnahmen in offenbar guter Verfassung, umringt von einer Menschenmenge. Im Sudan tobt seit mehr als einem Jahr ein blutiger Konflikt zwischen Machthaber al-Burhan und der Armee sowie den Paramilitärs seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo.

Der Konflikt führte nach UN-Angaben zur Flucht von fast zehn Millionen Menschen in dem Land am Horn von Afrika. Die Regierung und verbliebene Diplomaten haben die schwer umkämpfte Hauptstadt Khartum verlassen und arbeiten von Port Sudan aus, wo die Lage vergleichsweise stabil ist.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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