Annäherung an Nordkorea Südkorea setzt große Zivilübung aus
10.07.2018, 10:32 Uhr
Teilnehmer einer südkoreanischen Zivilverteidigungsübung im vergangenen Jahr.
(Foto: picture alliance / --/kyodo/dpa)
Alljährlich veranstalten USA und Südkorea ein gemeinsames Manöver. Angesichts der Annäherung an Nordkorea wird es in diesem Jahr ausgesetzt. Damit fällt auch eine große Übung zur Zivilverteidigung in Südkorea aus.
Südkorea will nach der Aussetzung eines gemeinsamen Sommer-Militärmanövers mit den USA auch auf eine große Zivilverteidigungsübung im August verzichten. Hintergrund ist die derzeitige Annäherung an Nordkorea, das die gemeinsamen Manöver beider Länder in der Regel als Provokation empfindet.
Die Regierung habe beschlossen, die "Ulchi"-Übung in Übereinstimmung mit den veränderlichen "Sicherheitsbedingungen" vorläufig auszusetzen, kündigte Innenminister Kim Boo Kyum an. Dabei sei auch die Suspendierung des jährlichen südkoreanisch-amerikanischen Manövers "Freedom Guardian" berücksichtigt worden, das normalerweise zeitgleich mit "Ulchi" stattfindet.
Zweck von "Ulchi" ist es, die Bereitschaft für einen potenziellen Krieg auf der koreanischen Halbinsel und das Krisenmanagement zu überprüfen. An der Übung nehmen unter anderem Hunderttausende von Staatsbeamten teil.
Die Aussetzung von "Freedom Guardian" war umstritten. US-Verteidigungsminister James Mattis hatte die Entscheidung jedoch bei einem Besuch in Seoul verteidigt. Sie schaffe eine größere Chance für Diplomaten für die Verhandlungen mit Nordkorea. Dessen Machthaber Kim Jong Un hatte bei seinem aufsehenerregenden Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump im Juni in Singapur seine Bereitschaft zur atomaren Abrüstung bekräftigt.
Südkoreas Innenminister kündigte an, dass "Ulchi" vom nächsten Jahr an in neuer Form mit einem Manöver des südkoreanischen Militärs durchgeführt werde.
Quelle: ntv.de, mli/dpa