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London stockt Ukraine-Hilfen auf Sunak verspricht Kiew Raketen, Granaten und Tausende Drohnen

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"Sollte Putin in der Ukraine gewinnen, wird er dort nicht halt machen", sagt Premier Sunak (l.).

"Sollte Putin in der Ukraine gewinnen, wird er dort nicht halt machen", sagt Premier Sunak (l.).

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Während neue US-Hilfen an die Ukraine stocken, schraubt Großbritannien seine Ressourcen für das angegriffene Land in die Höhe. Bei einem Besuch in Kiew unterzeichnet Premierminister Sunak ein neues Sicherheitsabkommen. Zudem stellt er neue Raketen, Artilleriemunition und "Tausende Drohnen" in Aussicht.

Neues Sicherheitsabkommen und weitere Militärhilfen: Großbritannien baut seine Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine aus. Bei einem Besuch in Kiew rief der britische Premierminister Rishi Sunak den Westen auf, weiter entschlossen an der Seite der Ukraine zu stehen. Er kündigte an, die Ukraine-Hilfen auf 2,5 Milliarden Pfund, umgerechnet 2,9 Milliarden Euro, zu erhöhen. Zugleich wurde mit Kiew ein Sicherheitsabkommen vereinbart.

"Sollte (Kreml-Chef Wladimir) Putin in der Ukraine gewinnen, wird er dort nicht halt machen", sagte Sunak bei einer Pressekonferenz in Kiew. "Unsere Gegner auf der ganzen Welt glauben, dass wir weder die Geduld noch die Ressourcen für lange Kriege haben. Wenn wir jetzt also zögern, ermutigen wir nicht nur Putin, sondern auch seine Verbündeten in Nordkorea, Iran und anderswo", fügte der britische Regierungschef hinzu.

"Wendepunkt in der europäischen Geschichte"

Bei ihrem Treffen in Kiew verkündeten Sunak und Selenskyj ein neues bilaterales, auf zehn Jahre angelegtes Sicherheitsabkommen. Es sagt der Ukraine Unterstützung jetzt, aber auch für den Fall eines künftigen Konflikts mit Russland zu, wie die britische Regierung mitteilte. Die Vereinbarung geht zurück auf eine Erklärung der G7-Staaten bei ihrem Treffen im vergangenen Juli in Vilnius, in welcher der Ukraine "langfristige Sicherheitszusagen" der einzelnen Staaten in Aussicht gestellt worden waren. Großbritannien ist das erste Land der Gruppe, das nun eine solche Vereinbarung mit Kiew geschlossen hat.

Das unterzeichnete Abkommen verleiht den Angaben nach vor allem der bisherigen Zusammenarbeit eine vertragliche Grundlage. London werde Kiew weiter Geheimdiensterkenntnisse zukommen lassen. Dazu gebe es eine Kooperation bei Cybersicherheit, medizinischer und militärischer Ausbildung und im Rüstungsbereich.

Zu den Sicherheitszusagen in dem Abkommen sagte Sunak: "Es besagt, wenn Russland jemals wieder in die Ukraine einmarschiert, wird das Vereinigte Königreich euch mit rascher und dauerhafter Sicherheitsunterstützung zu Hilfe kommen." Selenskyj sprach von einem "beispiellosen" Abkommen. "Wenn diese Garantien 1991 erzielt worden wären, darunter mit Großbritannien, dann hätte der Krieg nicht begonnen." Es handele sich nicht nur um eine einfache Erklärung. "Der heutige Tag stellt einen Wendepunkt in der europäischen Geschichte dar", betonte der ukrainische Präsident.

Sunak: Putin irrt sich

Großbritannien zählt zu den wichtigsten militärischen Verbündeten der Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg. Bei seinem Besuch in Kiew sagte Sunak der Ukraine eine Erhöhung der Militärhilfen für das Haushaltsjahr 2024/2025 auf 2,5 Milliarden Pfund zu. Dies entspricht einer Erhöhung um 200 Millionen Pfund im Vergleich zu den vergangenen zwei Jahren.

Die zusätzlichen Geldmittel sollen unter anderem für Raketen mit hoher Reichweite, Luftverteidigung, Artilleriemunition und maritime Sicherheit eingesetzt werden. Mindestens 200 Millionen Pfund sind den Angaben zufolge zur "schnellen Beschaffung und Produktion von Tausenden Militärdrohnen für die Ukraine", darunter Aufklärungs-, Langstrecken- und See-Drohnen vorgesehen. Mit dem neuen Hilfspaket steigt die britische Unterstützung für die Ukraine auf insgesamt fast zwölf Milliarden Pfund. "Putin denkt vielleicht, dass er länger als wir durchhalten kann, aber er irrt sich", betonte Sunak.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP

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