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"Wettlauf mit der Zeit" Taiwan spielt Reaktion auf chinesischen Angriff durch

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Blick auf Taipeh, die Hauptstadt von Taiwan.

Blick auf Taipeh, die Hauptstadt von Taiwan.

(Foto: picture alliance/dpa)

China macht keinen Hehl daraus, sich Taiwan zur Not mit militärischer Gewalt einverleiben zu wollen. Permanente Übungen vor der Inselgruppe sorgen für Angst. Nun sollen zivile Strukturen zum ersten Mal den absoluten Ernstfall durchgespielt haben. Laut Präsident Lai Ching-te braucht es mehr Abschreckung.

Taiwans Behörden haben Insidern zufolge erstmals eine Reaktion auf eine mögliche militärische Eskalation mit der Volksrepublik China simuliert. An der dreistündigen Übung nahmen Dutzende zentrale und lokale Regierungsstellen sowie zivile Gruppen teil, wie mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten. Demnach wurde die Übung im Präsidialamt in Taipeh von Vizepräsident Hsiao Bi-khim und dem Generalsekretär des Nationalen Sicherheitsrates, Joseph Wu, geleitet.

Dabei seien verschiedene Szenarien durchgespielt worden - darunter der Fall, dass sich die Insel "am Rande eines Konflikts" befindet. Damit sollte die Reaktionsbereitschaft der taiwanischen Regierungsstellen und der Zivilgesellschaft getestet werden, sagte ein mit der Angelegenheit vertrauter Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden.

Präsident Lai Ching-te zufolge befindet sich Taiwan in einem "Wettlauf mit der Zeit", um seine Kapazitäten zur Katastrophenabwehr auszubauen und die "Abschreckung gegen einen eindringenden Feind" zu stärken. "Der Frieden und die Stabilität in der ersten Inselkette werden kollektiv von autoritären Staaten herausgefordert", wurde Lai in einer Erklärung seines Büros zitiert, ohne dass er ein bestimmtes Land nannte. Die erste Inselkette ist eine Ansammlung von Inseln, die sich in einem Bogen von Indonesien bis nach Japan erstreckt und das Südchinesische Meer und das Ostchinesische Meer umfasst.

Das chinesische Büro für Taiwan-Angelegenheiten reagierte nicht unmittelbar auf eine Anfrage nach einem Kommentar. China hat zuletzt seine militärischen Drohungen gegen Taiwan verschärft, das es für sich beansprucht. Im Dezember hat die Regierung in Peking fast 90 Schiffe der Marine und Küstenwache, davon zwei Drittel Kriegsschiffe, in einem breiten Streifen nahe taiwanischer Gewässer, südjapanischer Inseln sowie dem Ost- und Südchinesischem Meer auffahren lassen, wie taiwanische Sicherheitskräfte sagten.

Quelle: ntv.de, rog/AFP

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