Politik

Schwere Kämpfe im Pandschir-Tal Taliban gehen gegen Widerstandskämpfer vor

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Das Pandschir-Tal ist der Rückzugsort für die Taliban-Gegner in Afghanistan. Die radikal-islamische Miliz geht verstärkt gegen Widerstandskämpfer vor. Während die Taliban bereits die Eroberung der Region feiern, berichten Medien weiter von schweren Gefechten.

Die radikalislamischen Taliban und ihre Gegner haben sich Berichten zufolge heftige Gefechte im Pandschir-Tal geliefert. Ein Sprecher der Widerstandsbewegung gegen die Islamisten sagte, die Truppen unter dem Taliban-Gegner Ahmed Massud seien in "schwere" Kämpfe mit den Taliban verwickelt. In Kabul waren Freudenschüsse zu hören, als sich das Gerücht verbreitete, die Taliban hätten das Pandschir-Tal erobert. Ein Bewohner des Tals dementierte dies gegenüber AFP telefonisch.

Auf Taliban-treuen Twitter-Accounts wurden Videos verbreitet, die offenbar durch die Taliban eroberte Panzer und anderes schweres militärisches Gerät in dem Tal zeigten. Beide Seiten berichteten auf Twitter, der wichtige Bezirk Parjan sei vorübergehend von den Taliban eingenommen worden. Von unabhängiger Seite ließen sich diese Berichte nicht überprüfen.

Das Pandschir-Tal war in den 90er Jahren eine Hochburg des Widerstands gegen die Taliban und fiel nie unter die Kontrolle der Islamisten. Nach der neuerlichen Machtergreifung der Taliban vor drei Wochen formierte sich in dem Tal erneut eine Widerstandsbewegung unter Führung des Sohnes des legendären afghanischen Kriegsherrn und Taliban-Gegners Ahmed Schah Massud.

Ahmed Massuds Vater hatte in den 80er Jahren gegen die sowjetische Besatzung Afghanistans gekämpft, während der Taliban-Herrschaft von 1996 bis 2001 bekämpfte er die Islamisten. Am 9. September 2001 wurde er von zwei Selbstmordattentätern des Terrornetzwerks Al-Kaida getötet - zwei Tage vor den Anschlägen in den USA, die zu dem internationalen Militäreinsatz in Afghanistan führten.

Quelle: ntv.de, mba/AFP

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