Politik

Wegen "moralischer Verbrechen" Taliban lassen 63 Menschen öffentlich auspeitschen

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Taliban-Mitglieder schwenken im August 2023, dem zweiten Jahrestag ihrer Machtübernahme, Fahnen in Kabul.

Taliban-Mitglieder schwenken im August 2023, dem zweiten Jahrestag ihrer Machtübernahme, Fahnen in Kabul.

(Foto: dpa)

Nach ihrer erneuten Machtübernahme im August 2021 führen die Taliban in Afghanistan wieder öffentliche Strafen ein. In einem Stadion lassen die Islamisten jetzt im Beisein von Anwohnern 14 Frauen und 49 Männer auspeitschen.

Ein Gericht in der zentralafghanischen Provinz Sar-i Pul hat 63 Menschen in einem Stadion öffentlich auspeitschen lassen. Das gab der Oberste Gerichtshof der in dem Land herrschenden islamistischen Taliban am Dienstag bekannt. Den 14 Frauen und 49 Männern würden unter anderem mutmaßlich homosexuelle Handlungen, Diebstahl und andere "moralische Verbrechen" vorgeworfen.

Die Strafe sei am Dienstag im Beisein von lokalen Taliban-Vertretern und Anwohnern vollzogen worden. Die Taliban führten nach ihrer Rückkehr an die Macht in Afghanistan im August 2021 trotz Kritik von Menschenrechtsorganisationen und den Vereinten Nationen wieder öffentliche Strafen ein, darunter Hinrichtungen und Auspeitschungen für Verbrechen wie Mord, Raub und Ehebruch.

Seitdem wurden fünf wegen Mordes verurteilte Männer öffentlich hingerichtet. Vergangenen März versprach der oberste Talibanführer Haibatullah Achundsada die vollständige Einführung der Scharia in Afghanistan. In einer Audiobotschaft erwähnte er ausdrücklich Strafen für Ehebruch wie Steinigung und öffentliche Auspeitschungen.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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