Politik

Whatsapp-Chats wieder zugänglich Techniker knacken Boris Johnsons altes Telefon

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Kann sich seine alten Nachrichten jetzt auch wieder durchlesen: Boris Johnson.

Kann sich seine alten Nachrichten jetzt auch wieder durchlesen: Boris Johnson.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

2021 wird Boris Johnson aus Sicherheitsgründen geraten, sein altes Telefon nicht mehr zu benutzen. Das möchte sich ein Untersuchungsgremium aber gerne anschauen, um die Reaktion der britischen Regierung auf die Corona-Pandemie zu bewerten. Johnsons Gedächtnislücke ist nun kein Hindernis mehr.

Der britische Ex-Premierminister Boris Johnson kann einem Untersuchungsgremium doch noch alte Whatsapp-Nachrichten seines früheren Handys übergeben. "Boris Johnson ist froh, dass technische Experten alle relevanten Nachrichten von dem Gerät zugänglich machen konnten", teilte sein Sprecher mit. Wie mehrfach erklärt, werde Johnson das Material unredigiert übergeben. Der 59-Jährige hatte zuvor behauptet, dass er den PIN-Code seines alten Mobiltelefons vergessen habe.

Um Johnsons Whatsapp-Nachrichten gibt es seit Längerem Gezerre. Das Gremium soll mit ihrer Hilfe bewerten, wie gut die damalige Regierung auf die Corona-Pandemie reagiert hat. Obwohl es dabei vor allem um Johnsons Handeln gehen dürfte, hatte der konservative Politiker angekündigt, die Nachrichten dem Komitee übergeben zu wollen. Die Regierung seines Parteifreunds Rishi Sunak hatte sich allerdings geweigert, Korrespondenz mit Regierungsmitarbeitern und Kabinettskollegen unzensiert auszuhändigen.

Spekuliert wird, dass Sunak - damals Finanzminister - sowie weitere Kabinettsmitglieder befürchten, sie könnten durch den Nachrichtenverkehr mit Johnson in einem schlechten Licht dastehen. Ein Gericht entschied letztlich, dass die Regierung Chatnachrichten, Kalender und Notizbücher von Johnson unredigiert aushändigen muss.

Telefon als Sicherheitsrisiko

Mehr zum Thema

Die Zeitung "Times" hatte vergangene Woche berichtet, ein Teil der Nachrichten sei noch nicht übergeben worden, weil Johnson sich nicht mit 100-prozentiger Sicherheit an das Passwort seines alten Handys erinnern könne. Ihm war demnach 2021 aus Sicherheitsgründen geraten worden, das Handy in seiner Regierungszeit nicht mehr zu benutzen, weil seine Nummer jahrelang öffentlich im Internet einzusehen war. Danach soll jedoch Sorgen bestanden haben, dass das Gerät automatisch deaktiviert und der Inhalt gelöscht werden könnte, falls ein falscher Code eingegeben werde, hieß es.

Johnsons Sprecher betonte, es sei immer der Fall gewesen, dass Johnson das Material weitergeben und bei dessen Wiederherstellung habe helfen wollen. Es folge noch eine Sicherheitsprüfung bei der zentralen Regierungsbehörde, die entsprechend für den weiteren zeitlichen Ablauf verantwortlich sei.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen