"Unsägliche" Aussagen zu Israel Thunberg zerstört in Lemkes Augen großes Vertrauen
30.10.2023, 10:46 Uhr Artikel anhören
Umweltministerin Steffi Lemke lobt die Verdienste von Fridays for Future, ist aber entsetzt über die Äußerungen zum Terrorangriff auf Israel.
(Foto: picture alliance/dpa)
Greta Thunberg ruft zu Solidarität mit den Palästinensern auf, auf dem Instagramprofil von Fridays for Future wird Israel als "Apartheids-System" bezeichnet. Die deutsche Mitgründerin Luisa Neubauer geht auf Distanz. Die Umweltministerin hält das für "dringend notwendig".
Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat die Äußerungen der Klimaaktivistin Greta Thunberg sowie Fridays for Future International zum Nahostkonflikt kritisiert. "Fridays for Future hat ohne Zweifel unschätzbare Verdienste", sagte die Grünen-Politikerin den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. "Die unsäglichen Äußerungen von Greta Thunberg und Fridays for Future International zum Terrorangriff auf Israel" zerstörten "aber das große Vertrauen", das gerade auch viele junge Menschen in die Bewegung hätten.
Es sei daher richtig und "dringend notwendig" gewesen, dass sich Fridays for Future Deutschland und ihre Mitgründerin Luisa Neubauer klar und eindeutig von Fridays for Future International abgegrenzt hätten, sagte Lemke. Es sei notwendig gewesen, klarzustellen, "dass sie den Terror der Hamas uneingeschränkt verurteilen und die Unverhandelbarkeit des Existenzrechts Israels betonen".
In einem Post im Netzwerk Instagram hatte die internationale Organisation von Fridays for Future behauptet, die weltweiten Medien seien "von imperialistischen Regierungen finanziert, die hinter Israel stehen". Die Gruppierung sprach von einer "Gehirnwäsche" und bezeichnete Israel als "Apartheids-System". Die von der radikalislamischen Hamas ermordeten Israelis wurden mit keinem Wort erwähnt. Thunberg hatte in sozialen Netzwerken zu einem Streik für Solidarität mit den Palästinensern aufgerufen.
Neubauer hatte gesagt: "Unsere volle Solidarität gilt den Jüdinnen und Juden weltweit, und wir verurteilen scharf den Terror der Hamas." Die internationalen Netzwerke von Fridays for Future seien lose und strukturlos, wenige Personen stünden hinter einzelnen Posts. "Es alarmiert uns, zu erleben, wie eben diese Netzwerke insbesondere in den letzten Tagen von Wenigen missbraucht wurden, um Desinformation und Antisemitismus zu teilen", sagte Neubauer.
Der Streik, zu dem Thunberg aufgerufen hatte, sollte ein Signal gegen den angeblichen "Genozid in Gaza" setzen. Zudem war die Rede von "repressivem Terror vieler westlicher Staaten gegen alle, die sich solidarisch mit Palästina zeigen".
Quelle: ntv.de, chl/AFP