Politik

Kampf um die Johnson-Nachfolge Tories wählen Tugendhat raus

Tom Tugendhat war aus der letzten TV-Debatte als Sieger hervorgegangen. Genützt hat es ihm nicht.

Tom Tugendhat war aus der letzten TV-Debatte als Sieger hervorgegangen. Genützt hat es ihm nicht.

(Foto: via REUTERS)

Es wird immer wahrscheinlicher, dass Rishi Sunak das Erbe von Boris Johnson antritt. Im Rennen um die Tory-Spitze baut der ehemalige Finanzminister seinen Vorsprung vor den anderen Kandidaten jedenfalls weiter aus. Unterdessen übersteht die britische Regierung eine Vertrauensabstimmung.

In Großbritannien lichtet sich das Feld für die Nachfolge von Premierminister Boris Johnson weiter. In der dritten Runde der Abstimmung der konservativen Abgeordneten, bei der jeweils der Kandidat mit den wenigsten Stimmen ausscheidet, traf es am Montagabend den Außenpolitiker Tom Tugendhat. Er bekam nur 32 Stimmen.

Im Rennen sind nun noch die ehemalige Gleichstellungsbeauftragte Kemi Badenoch, (58 Stimmen), Außenministerin Liz Truss (71), Handelsstaatsekretärin Penny Mordaunt (82) und Ex-Finanzminister Rishi Sunak mit einem deutlichen Vorsprung von 115 Stimmen. Die Abgeordneten werden in den kommenden Tagen zwei weitere Wahlrunden abhalten, bis nur noch zwei Bewerber übrig bleiben. Nach dem 21. Juli sollen dann die 200.000 Mitglieder der Partei per Briefwahl unter den beiden über den zukünftigen Vorsitzenden entscheiden. Das Ergebnis wird am 5. September bekannt gegeben.

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Der Nachfolger Johnsons als Vorsitzender der Partei steht automatisch an der Spitze der Regierung, da die Tories die größte Partei im Unterhaus sind. Johnson hatte sich auch nach mehreren Verfehlungen nicht zu einem Rücktritt durchringen können. Erst nach dem Abgang zahlreicher Mitarbeiter aus Protest gegen Johnsons Vorgehen hatte er sein Ausscheiden angekündigt. Er will aber im Amt bleiben, bis die Nachfolge geklärt ist. Vor wenigen Tagen erst hatte es eine Fernsehdebatte der verbliebenen fünf Bewerber gegeben. Einer Blitzumfrage des Institutes Opinium zufolge hatte sich dort Tugendhat am besten geschlagen - bei den Abgeordneten fiel er dann am Montag aber durch.

Unterdessen überstand die britische Regierung wie erwartet eine von ihr selbst angesetzte Vertrauensabstimmung. Mit einer Mehrheit von 111 Stimmen sprachen die Abgeordneten des Londoner Unterhauses der Regierung bei der Abstimmung am späten Montagabend ihr Vertrauen aus. Eine Niederlage bei der Vertrauensfrage hätte eine baldige Neuwahl allerdings unausweichlich gemacht - das wollten selbst die Johnson-Gegner in der Tory-Partei jedoch wegen schlechter Umfragewerte derzeit unbedingt vermeiden.

Quelle: ntv.de, ino/AFP

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