Politik

"Ältestenrat" fordert Ablösung Tories wollen offenbar Truss stürzen

Bei ihren Steuerplänen plant Truss einem Medienbericht zufolge die nächste Kehrtwende.

Bei ihren Steuerplänen plant Truss einem Medienbericht zufolge die nächste Kehrtwende.

(Foto: dpa)

Gerade mal einen Monat nach ihrem Amtsantritt droht der britischen Premierministerin schon der Jobverlust. Führende Parteifreunde diskutieren laut einem Medienbericht über das Aus von Liz Truss. Rivalen könnten einen Pakt bilden.

In der Konservativen Partei nimmt einem Bericht der Londoner Zeitung "Times" zufolge der Widerstand gegen die britische Premierministerin Liz Truss zu. Führende Tories würden eine Ablösung der Regierungschefin nach nur gut einem Monat im Amt diskutieren, schrieb die Zeitung in der Nacht. Es gebe Überlegungen, einen gemeinsamen Kandidaten aufzustellen. Möglich sei auch ein Pakt zwischen Ex-Finanzminister Rishi Sunak und der Tory-Spitzenpolitikerin Penny Mordaunt, berichtete die "Times" unter Berufung auf ranghohe Parteimitglieder. Beide waren im internen Wettkampf um die Parteispitze an Truss gescheitert. Ein "Ältestenrat" aus Dutzenden ehemaligen Kabinettsmitgliedern sei bereit, Truss zur Aufgabe aufzufordern.

Der Premierministerin schlägt in den eigenen Reihen seit Wochen harte Kritik entgegen. Anlass ist der nur mit Schulden finanzierte Haushalt von Finanzminister Kwasi Kwarteng, der heftige Marktturbulenzen ausgelöst hatte. Nach heftigen Protesten auch von führenden Tories nahmen Truss und Kwarteng die Streichung des Spitzensteuersatzes wieder zurück.

Nun dürfte eine weitere Kehrtwende anstehen: Wie die Zeitung "Guardian" schrieb, wollen Truss und Kwarteng die für April geplante deutliche Anhebung der Unternehmensteuer doch nicht zurückzunehmen. Die Premierministerin hatte wiederholt betont, die noch von ihrem Vorgänger Boris Johnson beschlossene Erhöhung von 19 auf 25 Prozent wieder zu streichen.

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Doch Kwarteng machte sich inzwischen auf den Weg von Washington zurück in die Downing Street, wo er sich dazu äußern will. Die "Financial Times" berichtete unter Berufung auf eine Regierungsquelle, die Abreise des Ministers sei notwendig, um den neuen Plan den Abgeordneten und der Öffentlichkeit vor der vollständigen Verkündigung am 31. Oktober zu vermitteln.

Bei den Wählern scheint Truss auf keinen grünen Zweig mehr zu kommen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov für die "Times" sprachen sich die Hälfte der Befragten dafür aus, Truss vor die Tür zu setzen, nur neun Prozent stellten sich hinter die Regierungschefin.

Quelle: ntv.de, chl/dpa/DJ

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