Ohrfeige für Trump und Musk Liberale Kandidatin gewinnt Richterwahl in Wisconsin
02.04.2025, 05:50 Uhr Artikel anhören
Mit Susan Crawford behalten die Liberalen ihre Mehrheit am Obersten Gericht von Wisconsin.
(Foto: REUTERS)
Trump machte Stimmung, Musk lockte mit Geld - doch es hat nicht geholfen: Bei der Richterwahl für den Obersten Gerichtshof von Wisconsin ist der konservative Kandidat unterlegen. Die Entscheidung ist weit über den Bundesstaat hinaus von Bedeutung.
Bei einer wegweisenden Richterwahl in Wisconsin hat der von US-Präsident Donald Trump unterstützte konservative Kandidat offenbar eine Niederlage erlitten. Laut vorläufigen Prognosen entschied die von den Demokraten unterstützte Richterin Susan Crawford die Abstimmung für sich, bei der es um die Neubesetzung eines Richterpostens am Obersten Gericht in dem US-Bundesstaat ging.
Das offizielle Wahlergebnis steht noch aus. Bislang sind die liberalen Richter in Wisconsin mit 4:3 in der Mehrheit. Die Richterwahl in dem "Swing State" wird als wichtiger Stimmungstest für die ersten zwei Monate der Präsidentschaft von Donald Trump gewertet. Trump hatte den Staat mit knapp 30.000 Stimmen Vorsprung bei den Wahlen im vergangenen November gewonnen.
Die Wählerinnen und Wähler hatten über die Besetzung eines der sieben Richterposten am Obersten Gericht des Staats im Mittleren Westen zu bestimmen. Dabei ging es darum, ob das Gericht künftig eine liberale oder eine konservative Ausrichtung erhält. Diese Weichenstellung ist von weitreichender Bedeutung - auch über den Bundesstaat hinaus: Beim Supreme Court stehen Entscheidungen über den Zuschnitt von Wahlkreisen an, die Einfluss auf die US-Kongresswahl in anderthalb Jahren haben könnten.
Trump und sein Regierungsberater Elon Musk hatten sich im Wahlkampf massiv für den konservativen Kandidaten Brad Schimel ins Zeug gelegt. Dessen linksliberale Kontrahentin Susan Crawford wurde von Trump heftig attackiert. Musk sprach der Wahl am Wochenende bei einem Auftritt in Wisconsin eine Bedeutung für das "gesamte Geschick der Menschheit" zu. Er versuchte im Vorfeld der Wahl, auch mit Geld Stimmung gegen Crawford zu machen.
Unterzeichner einer Petition gegen "aktivistische Richter" köderte er mit einer Prämie von 100 Dollar. Dabei hat der reichste Mensch der Welt auch eigene Interessen. Tesla streitet in Wisconsin dafür, dass Autokonzerne auch Händlergeschäfte betreiben dürfen, was in Wisconsin untersagt ist. Der Fall könnte dort also beim Obersten Gerichtshof landen. Crawford und der demokratische Gouverneur des Bundesstaates, Tony Evers, warfen Musk vor, den Richtersitz kaufen zu wollen.
Quelle: ntv.de, ino/AFP