Politik

Präsident setzt Sender UltimatumTrump droht BBC wegen Doku mit Milliardenklage

10.11.2025, 18:52 Uhr
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Ein BBC-Sprecher erklärte, der Sender werde einen Brief Trumps prüfen. (Foto: picture alliance / CNP/AdMedia)

Kurz vor der US-Präsidentschaftswahl veröffentlicht die BBC eine Doku über Donald Trump, in der Aussagen des Republikaners irreführend zusammengeschnitten sind. Nun droht Trump mit rechtlichen Schritten und stellt dem Sender ein Ultimatum.

Vor dem Hintergrund der umstrittenen Dokumentation der britischen BBC über Donald Trump droht der US-Präsident dem Sender Anwaltskreisen zufolge mit einer Klage über eine Milliarde Dollar, umgerechnet 890 Millionen Euro. Trump habe der BBC in einem Brief bis Freitag Zeit gegeben, sich zu entschuldigen und die Dokumentation zurückzuziehen, sagte eine dem Anwaltsteam des Präsidenten nahestehende Person.

In der umstrittenen BBC-Sendung waren Ausschnitte aus einer Rede Trumps zusammengeschnitten worden - dadurch wurde der Eindruck erweckt, Trump habe seine Anhänger 2021 direkt zum Sturm auf den Sitz des US-Kongresses aufgerufen .Ein Sprecher des Anwaltsteams des Präsidenten hatte zuvor bestätigt, dass ein Brief an die BBC geschickt worden sei. "Die BBC hat Präsident Trump diffamiert, indem sie ihre Dokumentation absichtlich und hinterlistig bearbeitet hat, um sich in die Präsidentschaftswahl einzumischen", sagte der Sprecher. Trump werde weiterhin diejenigen zur Verantwortung ziehen, "die mit Lügen, Täuschung und Fake News handeln."

Ein BBC-Sprecher erklärte, der Sender werde einen Brief Trumps prüfen und zu gegebener Zeit "direkt antworten". Zum Inhalt wurden offiziell keine Angaben gemacht. Im Zuge der Kontroverse erklärten BBC-Generaldirektor Tim Davie und Nachrichtenchefin Deborah Turness ihren Rücktritt. BBC-Präsident Samir Shah entschuldigte sich für die irreführende Dokumentation und räumte eine "Fehleinschätzung" des britischen Senders ein.

Wegen seiner Rolle bei der Erstürmung des Kapitols wurde Trump im Jahr 2023 unter anderem wegen Verschwörung zur Behinderung einer offiziellen Amtshandlung sowie zum Betrug an den Vereinigten Staaten angeklagt. Nach Trumps Wahlsieg am 5. November 2024 wurde das Strafverfahren gegen den Rechtspopulisten eingestellt.

Quelle: ntv.de, jpe/AFP

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