Verluste doppelt geltend gemacht Trump droht gigantische Steuernachzahlung
12.05.2024, 12:31 Uhr Artikel anhören
Der 92-geschossige Trump Tower in Chicago ist das höchste in seiner Karriere von Donald Trump verwirklichte Bauprojekt.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Dass er trotz seines Milliardenvermögens in der Vergangenheit nur wenig Steuern zahlte, hat Donald Trump stets als Beleg für seine Cleverness dargestellt. In einem Fall könnte er es mit der steuerlichen Optimierung allerdings zu weit getrieben haben.
Dem früheren US-Präsidenten Donald Trump droht möglicherweise eine Steuernachzahlung in Höhe von 100 Millionen Dollar (93 Millionen Euro). Wie die "New York Times" in Zusammenarbeit mit der Investigativ-Plattform "ProPublica" berichtete, soll er einen Verlust bei einem Bauprojekt in Chicago doppelt geltend gemacht haben, um auf diese Weise Steuern zu sparen. Die beiden Medienhäuser beziehen sich dabei auf eine Untersuchung der US-Bundessteuerbehörde Internal Revenue Service (IRS).
Bei der Immobilie handelt es sich um einen 92-geschossigen Glas-Wolkenkratzer am Chicago River, laut "New York Times" das höchste und bisher auch letzte größere Bauprojekt Trumps. Dort sollten unter anderem Eigentumswohnungen entstehen. Durch eine Kombination aus Kostenüberschreitungen und der schweren Rezession 2009 als Folge der Finanzkrise habe der damalige Immobilienunternehmer und heutige Politiker aber hohe Verluste eingefahren. Laut dem Zeitungsbericht schrieb er die gleichen Verluste zweimal ab.
Trumps Sohn Eric als Vizepräsident der Trump Organization sagte der Zeitung in einer Stellungnahme, dass die Angelegenheit vor Jahren abgeschlossen worden sei. "Wir sind zuversichtlich in unserer Haltung", sagte Trump Jr. Ein Sprecher der IRS sagte, dass es der Behörde gesetzlich untersagt sei, sich zu Angelegenheiten privater Steuerzahler zu äußern.
Trump hat sich damit gebrüstet, in der Zeit vor seiner Präsidentschaft jahrelang wenig oder gar keine Bundessteuern gezahlt zu haben, indem er Verluste aus Teilen seines Geschäftsimperiums geltend machte. Trump hatte die USA von 2017 bis 2021 regiert und stellt sich nach seiner Abwahl nun erneut zu Wahl. Bei der Präsidentenwahl im November läuft es auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen ihm und dem demokratischen Amtsinhaber Joe Biden hinaus.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa