Rekordsumme bei Spendengala Trump erhält an nur einem Abend 50 Millionen Dollar
07.04.2024, 07:09 Uhr Artikel anhören
Eine Finanzspritze kommt Trump gerade recht: Neben den Wahlkampfausgaben hat der Präsidentschaftskandidat derzeit auch hohe Anwaltskosten.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Trump befindet sich wegen ausufernder Verfahrenskosten in einem finanziellen Engpass. Jetzt hat ihm eine Spendenveranstaltung einen Geldregen beschert. Kein Wunder: Schließlich kostete bereits ein Platz am Tisch des Ex-Präsidenten die Gäste laut "Washington Post" 814.600 Dollar.
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat bei einer Veranstaltung in Florida für seine erneute Kandidatur mehr als 50 Millionen Dollar an Wahlkampfspenden eingesammelt. Bei dem Event im Anwesen des Hedgefonds-Managers John Paulson in Palm Beach seien gut 50,5 Millionen Dollar zusammengekommen, teilten Trumps Wahlkampfteam und das Republican National Committee, das nationale Organisationsgremium der Republikanischen Partei, in einer gemeinsamen Erklärung mit.
Das Ergebnis einer Spendensammelaktion für die Wiederwahl des demokratischen US-Präsidenten Joe Biden Ende März in New York nehme sich dagegen "hoffnungslos" aus, hieß es in der Erklärung weiter. Bei der Veranstaltung mit Bidens demokratischen Amtsvorgängern Barack Obama und Bill Clinton waren laut Bidens Wahlkampfteam mindestens 25 Millionen Dollar an Spenden zusammengekommen. Bidens Team hatte das Ergebnis als Rekord gefeiert.
Trumps Unterstützer Paulson und sein Wahlkampfteam brüsteten sich damit, dass ihre eingenommene Summe doppelt so hoch sei wie die der Demokraten. "Diese ausverkaufte Veranstaltung hat so viel Geld eingesammelt wie noch nie eine Einzelaktion zur Sammlung von Wahlkampfspenden", erklärte Paulson. "Diese überwältigende Unterstützung zeigt den Enthusiasmus für Präsident Trump und seine Politik."
Allerdings steht die offizielle Bestätigung des Betrags durch die Bundeswahlkampfkommission noch aus. Wahlkampfteams übertreiben bisweilen in ihren Angaben zu Spendeneinnahmen, um die Dynamik zu steigern.
Teuerster Wahlkampf der Geschichte
Trump erschien mit seiner Frau Melania zu der Veranstaltung. "Dies ist ein unglaublicher Abend, noch bevor er begonnen hat", betonte der Ex-Präsident. Die Menschen wollten sich daran beteiligen, "Amerika wieder groß zu machen. Und das ist passiert", fügte der 77-Jährige unter Verweis auf seinen Wahlkampfslogan hinzu.
Auf der Gästeliste in Palm Beach standen unter anderem der Geschäftsmann Robert Bigelow, der ein Vermögen in der Hotelbranche gemacht hat, und John Catsimatidis, Eigentümer einer Lebensmittelkette - beides Großspender der Republikaner. Auch einige von Trumps früheren parteiinternen Rivalen wie Senator Tim Scott und der Gouverneur von North Dakota, Doug Burgum, waren eingeladen.
Ein Platz am Tisch von Trump kostete die Gäste laut "Washington Post" 814.600 Dollar. Ein Teil der erzielten Einnahmen soll nun an eine Gruppe gehen, die bereits mehrere Millionen Dollar für die Anwaltskosten des Präsidentschaftskandidaten ausgegeben hat. Trump befindet sich wegen ausufernder Verfahrenskosten in einem finanziellen Engpass. Zudem sollen mit dem Erlös aber auch Trumps Wahlkampfreisen, sein Mitarbeiterstab sowie Wahlwerbespots im Fernsehen bezahlt werden. Experten zufolge wird der Wahlkampf vor dem Urnengang am 5. November so kostspielig wie noch nie in der US-Geschichte.
Biden, der sich gern als Vertreter der Mittelklasse in Szene setzt, kritisierte Trumps gigantische Wahlkampfspenden-Veranstaltung vorab. "Während Trump Geld von einem Haufen Hedgefonds-Milliardären einsammelt, hat unsere Graswurzel-Kampagne dieses Quartal wegen Menschen wie Euch 187 Millionen Dollar eingesammelt", schrieb der US-Demokrat auf X an seine Unterstützer gerichtet. Derzeit ist Bidens Wahlkampfkasse besser gefüllt als Trumps, weil der Republikaner hohe Summen wegen diverser Rechtsstreitigkeiten aufbringen muss.
Quelle: ntv.de, hny/rts