John Thune wird Mehrheitsführer Trump erleidet kleinen Rückschlag im US-Senat
13.11.2024, 20:05 Uhr Artikel anhören
Nicht Trumps Wunschkandidat: John Thune.
(Foto: REUTERS)
Die Wahl gewonnen, den Senat erobert - und vermutlich auch das Repräsentantenhaus. Eigentlich läuft es perfekt für den künftigen US-Präsidenten Trump. Bei einer Wahl im Senat setzt sich sein Wunschkandidat aber nicht durch. John Thune gewinnt. Der lag mit Trump öfter über Kreuz.
Die Republikaner im US-Senat haben den 63-jährigen Senator John Thune zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Thune setzte sich in einer geheimen Abstimmung gegen seine Mitbewerber durch und wird den Posten von dem langjährigen Vorsitzenden Mitch McConnell übernehmen. Thune schlug unter anderem Rick Scott aus dem Feld, den der republikanische Wahlsieger Donald Trump gern auf dem Posten gesehen hätte.
Der 63 Jahre alte Thune sitzt seit knapp 20 Jahren für den Bundesstaat South Dakota im Senat. Dort zählt er zum Führungszirkel seiner Partei. Thune hat sich bereits früh in der Politik engagiert. Im Jahr 1997 zog er als Abgeordneter ins Repräsentantenhaus ein, 2005 wurde er zum Senator gewählt.
Die Wahl Thunes markiert das Ende der langen Amtszeit McConnells, der seit 2007 an der Spitze der Republikaner im Senat stand. McConnell spielte eine maßgebliche Rolle in der politischen Auseinandersetzung mit der Regierung des demokratischen Präsidenten Barack Obama (2009-2017) und war eine der Stützen Trumps während dessen erster Amtszeit (2017-2021).
Thunes künftige Haltung zur Ukraine unklar
Anders als viele Vertreter der Republikanischen Partei und Trump selbst befürwortete McConnell in den vergangenen Jahren die massiven US-Hilfen für die Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland. Sein Nachfolger Thune, der dem Senat seit 2005 angehört, setzte sich ebenfalls für die Ukraine-Hilfen ein. Ob er diese Haltung auch in seiner künftigen Funktion beibehalten wird, ließ der 63-Jährige offen.
Trump ist ein entschiedener Gegner der Hilfen und hatte unter anderem bewirkt, dass die Republikaner ein im April vom Kongress bewilligtes Paket im Umfang vom 61 Milliarden Dollar für die Ukraine zuvor monatelang blockierten.
Bei der gleichzeitig mit der Präsidentschaftswahl stattfindenden Kongresswahl hatten die Republikaner am 5. November mit 53 Sitzen die Mehrheit im Senat zurückerobert. Zuvor war der Senat mit knapper Mehrheit von der Demokratischen Partei des scheidenden Präsidenten Joe Biden kontrolliert.
Trump wird sich voraussichtlich zum Beginn seiner Amtszeit auf eine Mehrheit seiner Partei in beiden Kongresskammern stützen können, da die Republikaner im Repräsentantenhaus ihre Mehrheit verteidigen dürften. Das Ergebnis steht für diese Kongresskammer aber noch nicht endgültig fest.
Quelle: ntv.de, als/dpa/AFP