"Bill Clinton hat mich vergewaltigt" Trump holt Clinton-Gegnerinnen vor die Kamera
10.10.2016, 02:53 Uhr
Juanita Broaddrick behauptet, 1978 von Clinton vergewaltigt worden zu sein.
(Foto: REUTERS)
Kurz vor dem zweiten TV-Duell mit Hillary Clinton geht der US-Präsidentschaftskandidat der Republikaner in die Offensive: Donald Trump präsentiert drei Frauen, die dem Ehemann seiner Konkurrentin sexuelle Übergriffe vorwerfen.
Nach dem Skandal um frauenverachtende Äußerungen holt der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump zur Offensive gegen seine demokratische Konkurrentin Hillary Clinton aus. Unmittelbar vor dem zweiten TV-Duell im US-Präsidentschaftswahlkampf trat er mit Frauen vor die Presse, die Ex-Präsident Bill Clinton sexuelle Übergriffe vorwerfen. "Diese vier mutigen Frauen haben darum gebeten, hier sein zu dürfen", sagte der republikanische Präsidentschaftskandidat am Sonntagabend (Ortszeit).
Es war sein erster ausführlicher Auftritt, seit ein Video mit sexistischen Äußerungen des Unternehmers aufgetaucht war. In den am Freitag veröffentlichten Aufnahmen von 2005 äußert sich der heute 70-Jährige vulgär über Frauen und brüstet sich mit sexuellen Übergriffen.
"Bill Clinton hat mich vergewaltigt"
Auch in der eigenen Partei war die Empörung groß - derart, dass ihm Dutzende namhafter Republikaner die Unterstützung entzogen oder sogar seinen Rückzug aus dem Rennen forderten. Trump entschuldigte sich. Er machte aber deutlich, dass er auf keinen Fall aufgeben will. Stattdessen brachte er die Affären von Bill Clinton auf den Tisch und warf seiner Rivalin vor, die "Opfer" ihres Mannes herabgesetzt und eingeschüchtert zu haben.
Eine der Frauen, die nun mit ihm vor die Medien traten, war Juanita Broaddrick. Sie bezichtigt Bill Clinton, sie 1978 als 35-Jährige vergewaltigt zu haben. Clinton war damals Generalstaatsanwalt von Arkansas. Er bestritt die Vorwürfe über seinen Anwalt. Broaddrick erklärte: "Donald Trump mag schlechte Worte verloren haben, aber Bill Clinton hat mich vergewaltigt und Hillary Clinton hat mir gedroht." Neben Trump saßen zudem Kathy Shelton, Kathleen Willey and Paula Jones. Sie alle erklärten ihre Unterstützung für den Kandidaten.
Die erste Debatte mit Clinton Ende September hatte Trump deutlich verloren und seine Rivalin danach in Umfragen zugelegt. Schon allein dadurch stand er unter großem Druck, diesmal zu punkten. Die beiden Kandidaten treffen zur Stunde in St. Louis aufeinander. Die Debatte findet diesmal im Townhall-Format statt. Die Kandidaten können sich dabei freier bewegen, und ein großer Teil der Fragen wird aus dem Publikum kommen.
Quelle: ntv.de, jve/dpa