Bei republikanischem Dinner Trump macht DeSantis lächerlich
29.07.2023, 09:34 Uhr Artikel anhören
Spricht noch immer von einer angeblichen Hexenjagd: Donald Trump.
(Foto: REUTERS)
Bei einem traditionellen Dinner in den USA treten fast alle republikanischen Präsidentschaftsbewerber auf. Keiner von ihnen attackiert Trump für dessen Justizprobleme direkt. Dafür teilt der Ex-Präsident aus: erst gegen den ärgsten Konkurrenten, dann gegen die Justiz.
Donald Trump hat seinen schärfsten Rivalen im Rennen um die Präsidentschafts-Kandidatur der Republikaner beim ersten öffentlichen Aufeinandertreffen verhöhnt. Der Ex-Präsident nannte Ron DeSantis beim traditionellen republikanischen Lincoln-Dinner in Des Moines im Bundesstaat Iowa spöttisch "DeSanctus" und forderte die rund 1200 Parteianhänger auf, dem Gouverneur von Florida "keine Chance zu geben". DeSantis verzichtete dagegen auf direkte Angriffe auf Trump.
Beim Lincoln-Dinner konnten beide Männer und elf weitere Präsidentschafts-Kandidaten für jeweils 10 Minuten reden. Der Kandidat und ehemalige Kongressabgeordnete Will Hurd wurde ausgebuht, als er Trump vorwarf, sich nur um das Amt des Staatsoberhauptes zu bewerben, um eine mögliche Gefängnisstrafe zu umgehen. Trump selbst hat bei dem Dinner das Vorgehen der US-Justiz einmal mehr mit seiner Präsidentschaftsbewerbung begründet. "Wäre ich nicht angetreten, wäre auch niemand hinter mir her", sagte er und erklärte weiter: "Oder wäre ich dabei, mit großem Abstand zu verlieren, auch dann wäre niemand hinter mir her."
Trump führt deutlich in Umfragen
Der 77-Jährige will sich bei den Wahlen im kommenden Jahr gegen den Demokraten und amtierenden US-Präsidenten Joe Biden durchsetzen, der ebenfalls eine zweite Amtszeit anstrebt. Zuvor muss er sich aber in den parteiinternen Vorwahlen behaupten.
Bei der Veranstaltung traten neben Trump und DeSantis auch weitere republikanische Präsidentschaftsbewerber wie der frühere Vize Mike Pence und die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikky Haley, auf. Sie skizzierten ihre Ideen für die Vereinigten Staaten im Falle ihres Einzugs in das Weiße Haus, nahmen aber Abstand davon, ihren Konkurrenten Trump wegen seiner juristischen Probleme direkt zu attackieren. Derzeit führt Trump das breite republikanische Bewerberfeld in Umfragen an und liegt knapp 30 Prozentpunkte vor DeSantis.
Der Ex-Präsident sieht sich mit schweren Vorwürfen der Justiz konfrontiert. Am Donnerstag war eine Anklage gegen ihn in der Affäre um die Mitnahme geheimer Regierungsdokumente um mehrere Punkte erweitert worden. Zudem rechnet Trump im Zusammenhang mit der gewaltsamen Erstürmung des US-Kapitols am 6. Januar 2021 mit einer Anklage. Bereits im März war Trump im Bundesstaat New York im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin angeklagt worden. Im Bundesstaat Georgia könnte es wegen seiner Versuche, den Ausgang der Präsidentenwahl 2020 zu beeinflussen, ebenfalls zur Anklage kommen.
Quelle: ntv.de, ses/rts/dpa