"Würde mich nicht aufhalten" Trump will auch bei Verurteilung weiter kandidieren
28.07.2023, 20:26 Uhr Artikel anhören
Der Ex-Präsident wies die neuen Anschuldigungen als "lächerlich" zurück.
(Foto: picture alliance / zz/Dennis Van Tine/STAR MAX/IPx)
In der Dokumentenaffäre mehren sich die Anklagepunkte gegen Donald Trump. Die Aussicht auf eine Verurteilung scheint die Ambitionen des Ex-Präsidenten jedoch nicht weiter zu mindern - im Gegenteil. In einem Interview bekräftigt Trump, sich "ganz und gar nicht" von seiner Kampagne abbringen zu lassen.
Der frühere US-Präsident Donald Trump will auch im Falle einer Verurteilung durch die US-Justiz an seiner Präsidentschaftskandidatur festhalten. Einen Tag nach der Erweiterung der Anklage gegen ihn in der Dokumentenaffäre antwortete Trump auf die Frage eines Radio-Moderators, ob eine Verurteilung seine Kampagne stoppen würde: "Ganz und gar nicht. Es gibt nichts in der Verfassung, das darauf hindeutet, dass dies der Fall sein könnte." Selbst die "linksradikalen Verrückten" sagten, dies würde ihn nicht aufhalten, behauptete Trump in dem Interview mit dem rechten Radio-Moderator und bekennenden Trump-Fan John Fredericks. "Und es würde mich auch nicht aufhalten."
Der 77-Jährige war in der Dokumentenaffäre zunächst im Juni von der US-Bundesjustiz in 37 Punkten angeklagt worden. Dem Rechtspopulisten wurde die Gefährdung der nationalen Sicherheit zur Last gelegt, da er nach seinem Auszug aus dem Weißen Haus hunderte Dokumente etwa vom Pentagon, der Bundespolizei FBI und dem Geheimdienst NSA in seinem privaten Anwesen Mar-a-Lago in Florida illegal aufbewahrt habe.
In der neuen Anklageschrift wird Trump zudem vorgeworfen, dass er versucht habe, Aufnahmen von Überwachungskameras löschen zu lassen, die für die Ermittler von Interesse waren. Überdies bezieht sich ein zusätzlicher Anklagepunkt auf das Spionagegesetz: Trump wird in diesem Zusammenhang vorgeworfen, ein als geheim eingestuftes Dokument über "militärische Aktivitäten in einem fremden Land" einbehalten zu haben.
Der Ex-Präsident wies die neuen Anschuldigungen im Sender Fox News als "lächerlich" zurück. Es handele sich um "Wahlbeeinflussung auf der höchsten Ebene", sagte er und warf dem demokratischen US-Präsidenten Joe Biden und dem Justizministerium Fehlverhalten vor.
In dem Interview mit Fredericks wiederholte Trump seine Vorwürfe. Frühere US-Präsidenten, darunter Barack Obama und George W. Bush, hätten ebenfalls "Dokumente mitgenommen", sagte er. Aber niemand habe "jemals das durchgemacht", was er derzeit erleben müsse. Trump hat Justiz-Ermittlungen gegen ihn stets als politisch motiviert bezeichnet. Der 77-Jährige will bei der Präsidentschaftswahl im November 2024 antreten und ist der Favorit für die republikanische Präsidentschaftskandidatur.
Quelle: ntv.de, lno/AFP