Politik

Motiv des Täters noch unklar Trump macht "linksradikale Demokraten" für ICE-Angriff verantwortlich

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Bei dem Angriff in Dallas kam ein Insasse des Abschiebezentrums ums Leben.

Bei dem Angriff in Dallas kam ein Insasse des Abschiebezentrums ums Leben.

(Foto: AP)

Der Mord an Charlie Kirk gibt der US-Regierung Anlass, gegen politische Gegner und unliebsame Organisationen vorzugehen. Nach dem Angriff auf ein ICE-Abschiebezentrum in Dallas sehen sich Trump und seine Verbündeten bestätigt.

Nach dem Schusswaffenangriff auf ein Abschiebezentrum der US-Einwanderungsbehörde ICE in Dallas im Bundesstaat Texas hat US-Präsident Donald Trump schwere Vorwürfe gegen linke Vertreter der oppositionellen Demokraten erhoben. "Diese Gewalt ist das Ergebnis der Tatsache, dass die radikalen linken Demokraten die Strafverfolgungsbehörden ständig verteufeln, die Abschaffung der ICE fordern und ICE-Beamte mit 'Nazis' vergleichen", erklärte Trump auf seiner Plattform Truth Social.

Die ICE-Mitarbeiter sähen sich "einer beispiellosen Zunahme von Drohungen, Gewalt und Angriffen durch gestörte radikale Linke ausgesetzt", schrieb Trump.

Bei dem Angriff am Mittwoch wurde dem US-Heimatschutzministerium zufolge ein Insasse getötet, zwei weitere wurden verletzt. Der mutmaßliche Schütze habe vom Dach eines Nachbargebäudes das Feuer eröffnet und dabei auch auf einen Transporter im Sicherheitsbereich geschossen. Anschließend habe er sich das Leben genommen. Das Ministerium hatte zunächst von zwei getöteten Insassen und einem Verletzten gesprochen.

Joe Rothrock von der US-Bundespolizei FBI sagte bei einer Pressekonferenz, die Ermittlungen richteten sich gegen einen "Akt gezielter Gewalt". "Erste Hinweise, die wir auf Patronen in der Nähe des mutmaßlichen Schützen gefunden haben, enthalten Botschaften ICE-feindlicher Natur", sagte Rothrock. Die Einwanderungsbehörde ICE ist zuständig für die rigorose Umsetzung der umstrittenen Politik von US-Präsident Donald Trump, Millionen Migranten ohne Papiere aus den USA auszuweisen.

FBI-Chef zeigt "Anti-ICE"-Munition

FBI-Chef Kash Patel veröffentlichte auf X ein Foto von fünf unbenutzten Kugeln, von denen eine die Aufschrift "Anti-ICE" trägt. Er kritisierte "abscheuliche, politisch motivierte Angriffe gegen Sicherheitskräfte". Gesicherte Erkenntnisse über das Motiv des Schützen gibt es derzeit nicht. Vize-Präsident JD Vance sprach dennoch bereits von einem "gewalttätigen Linksextremisten", der die Tat verübt habe. Wie Trump warf auch er den Demokraten und vermeintlich linksgerichteten Medien vor, negative Stimmung gegen die ICE zu befeuern.

Trump kündigte derweil an, noch diese Woche ein Dekret zu erlassen, um gegen "inländische Terrornetzwerke" vorzugehen. "Die anhaltende Gewalt von linksradikalen Terroristen nach der Ermordung von Charlie Kirk muss gestoppt werden", schrieb Trump. Er und seine Verbündeten hatten ohne Vorlage von Beweisen wiederholt behauptet, der Verdächtige im Mordfall des rechtsextremen Aktivisten Kirk sei Teil einer koordinierten linken Bewegung. Gleichzeitig spielt der Präsident Gewalt von rechten Gruppen herunter. Laut Experten für inländischen Terrorismus ist politische Gewalt ein parteiübergreifendes Problem. Historisch seien deutlich mehr Anschläge von rechter Ideologie inspiriert worden.

Quelle: ntv.de, ino/AFP/rts

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