"Ich bin kein König" Trump nennt Massenproteste gegen ihn einen "Witz"
20.10.2025, 07:14 Uhr Artikel anhören
Trump-Gegner fühlen sich an autoritäre Herrscher erinnert.
(Foto: IMAGO/Anadolu Agency)
Millionen Amerikaner gehen am Wochenende gegen die Politik ihres Präsidenten auf die Straße. "Keine Könige" fordern sie mit Blick auf Trumps Machtfülle. Der reagiert in gewohnter Manier.
US-Präsident Donald Trump hat die jüngsten Massenproteste gegen ihn und seine Regierungspolitik als "Witz" abgetan. Die Demonstranten stünden nicht für die Haltung der Menschen im Land, sagte er Journalisten auf einem Flug mit seiner Regierungsmaschine Air Force One. All die neuen Transparente bei den Protesten seien wohl von "radikal linken Wahnsinnigen" bezahlt worden. "Ich arbeite mir den Arsch ab, um unser Land großartig zu machen. Das ist alles. Ich bin überhaupt kein König", sagte Trump.
Landesweit waren am Samstag Millionen Menschen unter dem Motto "No Kings" - zu Deutsch: "Keine Könige" - auf die Straße gegangen. Die Proteste verliefen laut US-Medien weitestgehend friedlich.
Die Demonstrationen seien "sehr klein, sehr ineffektiv" gewesen, sagte Trump auf dem Rückflug aus dem US-Bundesstaat Florida nach Washington. Mit Blick auf die Demonstranten ergänzte er: "Wenn man sich diese Leute anguckt: Sie sind nicht repräsentativ für unser Land."
Kot auf Demonstranten?
Trump hatte bereits zuvor kein Hehl aus seiner Meinung zu den Protesten gemacht. Ein auf seiner Plattform Truth Social veröffentlichter und offensichtlich mithilfe künstlicher Intelligenz generierter Videoclip zeigt ihn als Piloten eines Kampfjets mit der Aufschrift "King Trump". Mit dem Flieger wirft er dann braunen, an Kot erinnernden Schlamm über den Demonstrierenden ab.
Die "No Kings"-Veranstalter werfen Trump vor, sich über Grundprinzipien des demokratischen Rechtsstaats hinwegzusetzen und eine Machtfülle anzuhäufen, die einem US-Präsidenten nicht zustehe und eher an autoritäre Herrscher erinnere. "Der Präsident glaubt, seine Macht sei absolut", heißt es auf der Webseite der Organisatoren. "Aber in Amerika haben wir keine Könige."
Bei den Protesten äußerten Teilnehmende ganz unterschiedliche Sorgen - vom radikalen Vorgehen der Trump-Regierung gegen Migranten über den Kurs in der Gesundheitspolitik bis hin zur Angst, die USA könnten in den Faschismus abrutschen.
Quelle: ntv.de, chl/dpa