Politik

"Sie sind verdammt boshaft" Trump rechnet mit seinen Gegnern ab

Trump will das nicht als Rede verstanden wissen, sondern als "Feier".

Trump will das nicht als Rede verstanden wissen, sondern als "Feier".

(Foto: REUTERS)

Das Verfahren zur Amtsenthebung hat US-Präsident Trump erfolgreich überstanden. Nun lädt er in Washington zu einer "Feier". Er nutzt die Gelegenheit für scharfe Attacken gegen die Demokraten und lobt ausdrücklich seine Verbündeten. Oppositionsführerin Pelosi verteidigt derweil ihr eigenes Verhalten.

US-Präsident Donald Trump hat die Demokraten nach seinem Freispruch im Amtsenthebungsverfahren hart attackiert. Die Demokraten seien "boshaft und gemein", sagte Trump bei einer Ansprache im Weißen Haus. "Sie sind verdammt boshaft." Den demokratischen Impeachment-Anklageführer Adam Schiff beschimpfte Trump als "boshafte und furchtbare Person". Auch Oppositionsführerin Nancy Pelosi sei "furchtbar".

Er sei von Anfang am "sehr unfair" behandelt worden, sagte Trump in seiner offenbar über weite Teile improvisierten Rede. Die Demokraten seien "lausige Politiker" und würden für eine "lausige Politik" eintreten. Trump machte sich auch über den republikanischen Senator Mitt Romney lustig, der als einziger Konservativer in einem der beiden Anklagepunkte für eine Amtsenthebung gestimmt hatte.

Der US-Senat hatte Trump am Mittwoch mit der Mehrheit der Republikaner in der Ukraine-Affäre freigesprochen. Die für eine Amtsenthebung notwendige Zweidrittelmehrheit wurde bei beiden Anklagepunkten Amtsmissbrauch und Behinderung des Kongresses klar verfehlt. Die Republikaner hatten sich trotz aller Belege für ein Fehlverhalten Trumps hinter den Präsidenten gestellt.

Pelosi verteidigt Aktion im Kongress

Nun dankte Trump seinen Unterstützern in Repräsentantenhaus und Senat und bezeichnete sie als "Krieger". Er stellte die Parlamentarier mit ausführlichen Anekdoten und Witzen vor. Sein Auftritt sei weder eine Pressekonferenz noch eine Rede, betonte der Präsident. "Es ist eine Feier." Zwischenzeitlich hielt er eine Ausgabe der "Washington Post" mit dem Titel "Trump freigesprochen" in die Höhe. Das Blatt und sein Besitzer, Amazon-Chef Jeff Bezos, sind immer wieder Ziel von Angriffen Trumps.

Trump hält sogar eine "Washington Post" hoch - das Blatt greift er sonst immer wieder an.

Trump hält sogar eine "Washington Post" hoch - das Blatt greift er sonst immer wieder an.

(Foto: dpa)

Derweil verteidigte Pelosi, die demokratische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, ihr provokatives Verhalten bei der Rede Trumps zur Lage der Nation. Sie hatte am Dienstagabend (Ortszeit) nach Trumps Ansprache die Blätter von dessen Manuskript demonstrativ und vor aller Öffentlichkeit zerrissen. Das Weiße Haus und Trump hatten das verurteilt, während Demokraten Pelosis Aktion lobten. "Ich habe ein Manifest von Unwahrheiten zerrissen", sagte Pelosi nun in Washington. Es sei nötig gewesen, die Amerikaner darauf aufmerksam zu machen, dass dies alles nicht stimme.

"Das war vollkommen angemessen", sagte Pelosi mit Blick auf ihr Verhalten. Der Präsident habe den Kongress zur Bühne einer "Reality-Show" gemacht. Auch sein Wahlkampfgebaren im Kongress sei "völlig unangemessen" gewesen. Pelosi sagte, sie habe Trump Respekt gezeigt und ihm vor dem Redebeginn die Hand ausgestreckt. Er sei es jedoch gewesen, der keinen Handschlag gewollt habe. "Er wirkte auf mich so, als stehe er ein bisschen unter dem Einfluss von Beruhigungsmitteln", sagte Pelosi weiter. Der verwehrte Handschlag habe jedoch nichts damit zu tun, dass sie das Redemanuskript später zerrissen habe.

Quelle: ntv.de, mli/AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen