Politik

475 Millionen Dollar gefordert Trump scheitert mit Klage gegen CNN

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Dem zuständigen Bundesrichter zufolge, war die Berichterstattung bei CNN in dem von Trump beanstandeten Punkt zwar "widerwärtig", aber "rechtlich gesehen nicht verleumderisch".

Dem zuständigen Bundesrichter zufolge, war die Berichterstattung bei CNN in dem von Trump beanstandeten Punkt zwar "widerwärtig", aber "rechtlich gesehen nicht verleumderisch".

(Foto: imago images/Hans Lucas)

Trump teilt selbst gerne gegen Journalisten im Allgemeinen und CNN im Besonderen als "Feinde des Volkes" aus. Die Kritik des Nachrichtensenders an ihm hält er dagegen für verleumderisch. Hunderte Millionen Dollar fordert er insbesondere wegen einer Formulierung, die ihn in die Nähe Hitlers rücken sollte.

Ein Bundesrichter in Florida hat eine vom früheren US-Präsidenten Donald Trump gegen den Nachrichtensender CNN eingereichte Klage wegen angeblicher Verleumdung in Höhe von 475 Millionen Dollar (knapp 432 Millionen Euro) abgewiesen. Bei den beanstandeten Äußerungen auf CNN handele es sich "um Meinungen, nicht um falsche Tatsachenbehauptungen", begründete Richter Raag Singhal sein Urteil. Sie seien daher "nicht strafbar". Die Äußerungen seien zwar "widerwärtig" gewesen, "aber rechtlich gesehen nicht verleumderisch".

CNN ist für seine äußerst kritische Berichterstattung über Trump bekannt. Der Ex-Präsident warf dem Sender insbesondere vor, seine Behauptung, die Präsidentschaftswahl 2020 sei von dem US-Demokraten Joe Biden "gestohlen" worden, als "große Lüge" zu bezeichnen.

"Die 'große Lüge' ist ein direkter Verweis auf eine von Adolf Hitler verwendete Taktik und erscheint in Hitlers 'Mein Kampf'", hieß es in der im Oktober eingereichten Klage. Die Verwendung des Begriffs sei deswegen ein Versuch von CNN, Trump mit "einer der widerwärtigsten Persönlichkeiten der jüngeren Geschichte" in Verbindung zu bringen.

Trump muss mit weiteren Anklagen rechnen

Trump hatte in seiner Amtszeit regelmäßig gegen CNN und andere kritisch berichtende Medien wie die "New York Times" gewettert und sie als "Fake News" verunglimpft. Für besondere Empörung sorgte seine Aussage, manche Medien seien "Feinde des Volkes". Verbalattacken gegen Journalisten sind bis heute Bestandteil von Auftritten Trumps.

Mehr zum Thema

Seit dem Ende seiner Amtszeit hat die US-Justiz bereits in zwei Fällen Anklage gegen Trump erhoben. Im Mai muss sich der 77-Jährige, der bisher als klarer Favorit der Republikaner für die Präsidentschaftskandidatur gilt, wegen des mutmaßlich illegalen Aufbewahrens von Geheimakten im US-Bundesstaat Florida vor Gericht verantworten. Von der New Yorker Justiz war Trump bereits zuvor wegen einer Schweigegeldzahlung an die Pornodarstellerin Stormy Daniels vor der Präsidentschaftswahl 2016 angeklagt worden.

Darüber hinaus muss Trump noch mit weiteren Anklagen wegen eines möglichen Versuchs der illegalen Einflussnahme auf den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2020 und wegen der Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021 rechnen. Zuletzt hatte der Ex-Präsident in einem Radio-Interview erklärt, er wolle auch im Falle einer Verurteilung in der Dokumentenaffäre an seiner Präsidentschaftskandidatur festhalten.

Quelle: ntv.de, mbo/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen