Botschaft an Migranten in Mexiko Trump schickt 5200 Soldaten an Grenze
29.10.2018, 22:34 Uhr
Einer der Migranten trägt an seinem Basecap die US-amerikanische Flagge.
(Foto: REUTERS)
Kurz vor den Kongresswahlen nutzt Präsident Trump den Marsch tausender Lateinamerikaner in Richtung US-Grenze für seinen nationalistischen Wahlkampf - und droht den Menschen mit dem Militär. Mehr als 7000 Soldaten sollen möglichst abschreckend wirken.
Zur Abschreckung Tausender Migranten aus Mittelamerika schicken die USA mehr als 5200 weitere Soldaten an ihre Grenze zu Mexiko. 800 Soldaten befänden sich derzeit auf dem Weg in diesen Einsatz, sagte US-General Terrence O'Shaughnessy im Pentagon. Bis zum Ende der Woche würden mehr als 5200 Soldaten an der Grenze stationiert. Diese Kräfte sollten die Grenzschutzbehörde CBP unterstützen und gut 2000 Soldaten der Nationalgarde verstärken, die bereits an der Grenze im Einsatz seien.
Derzeit marschieren mehrere Tausend Migranten in Richtung der US-Grenze. Einige Hundert Migranten aus Honduras haben auf dem Weg in die USA bereits den Grenzfluss zwischen Guatemala und Mexiko überquert. Männer, Frauen und Kinder überwanden den Hochwasser führenden Grenzfluss Río Suchiate auf selbstgebauten Flößen oder bildeten Menschenketten im Wasser, um nicht fortgeschwemmt zu werden. Die Flüchtlinge wollten so die Polizeisperrung auf der Grenzbrücke umgehen.
O'Shaughnessy sagte, die Soldaten sollten CBP-Beamten dabei unterstützen, die Grenze abzusichern, und ihnen logistisch zur Seite stehen. Unter den Truppen seien Pioniere, die schweres Gerät bei sich hätten, und medizinisches Personal. Auch Helikopter würden die Grenze verlegt. "Unsere Befehle sind sehr klar", sagte der General. "Wir werden die Grenze sichern."
Trump macht mit Marsch Wahlkampf
CBP-Chef Kevin McAleenan sagte, da man eine große Zahl von Migranten befürchte, habe man das Militär um Unterstützung gebeten. "Wir müssen auf die Ankunft einer sehr großen Gruppe vorbereitet sein", sagte er. Man werde dieser Gruppe nicht erlauben, illegal die USA zu betreten. Zugleich betonte McAleenan: "Wir werden legalen Handel und Reisen im größtmöglichen Ausmaß aufrecht erhalten."
US-Präsident Donald Trump hat den Versuch der Migranten, über Mexiko in die USA zu gelangen, vor den Kongresswahlen am 6. November zum Wahlkampfthema gemacht. Mit den harten Maßnahmen gegen die Menschen an der Grenze will er bei seiner republikanischen Wählerschaft punkten. In einem Tweet behauptete er, unter den Menschen in der sogenannten Karawane befänden viele Gang-Mitglieder und "einige sehr schlechte Leute". Den Marsch bezeichnete er als "Ivasion auf unser Land" und schloss mit: "Unser Militär wartet auf Euch!".
Quelle: ntv.de, jug/dpa/AFP