Politik

Reaktion auf Migranten-Marsch Trump schickt Hunderte Soldaten an Grenze

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Tausende Menschen machen sich derzeit aus Zentralamerika auf den Weg in die Vereinigten Staaten. Für US-Präsident Trump stellt die sogenannte Migranten-Karawane eine Bedrohung dar. Nun soll das Militär an der Grenze zu Mexiko aushelfen.

Als Reaktion auf die Massenflucht aus Zentralamerika wollen die USA ihre Militärpräsenz an der Grenze zu Mexiko verstärken. Rund 800 weitere Soldaten sollten an der Grenze stationiert werden, kündigte das Pentagon an. Präsident Donald Trump bezeichnete den Mitte Oktober begonnenen Marsch von mehreren tausend Flüchtlingen in Richtung US-Grenze als "nationalen Notstand" für sein Land.

"Sie werden gestoppt werden!" schrieb Trump auf Twitter über die Migranten. Der Auftrag der Soldaten an der Grenze ist allerdings begrenzt. Sie sollen laut Pentagon lediglich logistische Aufgaben zur Unterstützung der Grenzschutzbeamten übernehmen. Die Militärs stellen etwa Zelte, Fahrzeuge und andere Ausrüstung bereit, sagte ein Mitarbeiter. Unter den Soldaten sollen auch Ärzte und Ingenieure sein.

Szenen wie an der mexikanisch-guatemaltekischen Grenze sollen sich in den USA nicht wiederholen.

Szenen wie an der mexikanisch-guatemaltekischen Grenze sollen sich in den USA nicht wiederholen.

(Foto: REUTERS)

Zur Übernahme von direkten Grenzschutzaufgaben sind die Soldaten auch gar nicht berechtigt. Illegal über die Grenze kommende Menschen dürfen sie also nicht kontrollieren und festnehmen. Möglich wäre dies nur per Sondergenehmigung durch den Kongress, die nicht vorliegt.

An der US-Südgrenze sind bereits seit April rund 2000 Nationalgardisten aufgrund einer Trump-Anordnung stationiert. Auch sie nehmen lediglich eine unterstützende Rolle an der Seite der Grenzschutzbeamten wahr. Die Nationalgarde ist eine Reservetruppe, die zu den US-Streitkräften gehört.

100 Migranten kehren in Heimat zurück

Tausende Migranten aus Mittelamerika sind derzeit auf dem Weg in Richtung USA. Nach Angaben der UN stammen die meisten der rund 7000 Menschen aus Honduras. Sie fliehen vor der schlechten wirtschaftlichen Lage und der Gewalt durch Jugendbanden in ihren Heimatländern. US-Präsident Donald Trump betonte mehrfach, dass er die Einwanderer nicht ins Land lassen werde. Notfalls sollten die Streitkräfte die Migranten an der Grenze stoppen.

Diese Drohungen zeigten nun offenbar Wirkung: Mehr als 100 Mitglieder der Karawane brachen in der Nacht zu Donnerstag ihren beschwerlichen Marsch durch Mexiko ab und kehrten in ihre Heimat Honduras zurück. Sie wurden mit Bussen nach Tapachula im Süden von Mexiko gebracht und von dort mit einer Polizeimaschine nach Honduras ausgeflogen.

Vor den Kongresswahlen Anfang November machte Trump die Migranten immer wieder zum Wahlkampfthema. Vom Süden Mexiko bis zur US-Grenze sind es je nach Route zwischen 2000 und 4000 Kilometer. Auf ihrer Reise durch Mexiko werden Migranten immer wieder Opfer krimineller Banden. Zuletzt zeigten sich aber auch viele Mexikaner solidarisch mit den Mittelamerikanern und versorgten sie auf ihrem Weg mit Wasser, Lebensmitteln und Decken.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa/AFP

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