"Ich liebe Einwanderer" Trump umschmeichelt Latino-Wähler
21.06.2019, 12:40 Uhr
Präsident Trump hat vor wenigen Tagen seinen Wahlkampf für die Präsidentschaftswahl 2020 eröffnet.
(Foto: zz/Dennis Van Tine/STAR MAX/IPx)
US-Präsident Trump lässt normalerweise selten eine Gelegenheit aus, um gegen Migranten und illegale Einwanderung zu hetzen. Kurz nach dem Start seines Wahlkampfes überrascht der 73-Jährige nun mit ungewöhnlich sanften Tönen in Richtung der hispanischstämmigen Gemeinschaft.
Wenige Tage nach dem Start seines Wahlkampfes für die Präsidentschaftswahl 2020 hat sich US-Präsident Donald Trump in seltener Herzlichkeit an die Latino-Bevölkerung in den USA gewandt. "Ich liebe Einwanderer", sagte Trump in einem Interview mit dem spanischsprachigen US-Sender Telemundo. Trump hat die Bekämpfung illegaler Migration zum Kernthema seiner Amtszeit gemacht; häufig und insbesondere im Wahlkampf 2016 fiel er mit polemischen Attacken gegen Migranten auf.
Nach seiner hoch umstrittenen Einwanderungspolitik gefragt, sagte Trump in seinem ersten Interview mit einem spanischsprachigen Fernsehsender: "Sie beziehen sich auf illegale Einwanderer. Denn ich war sehr gut zu Einwanderern, nur nicht zu illegalen Einwanderern."
"Latinos wollen eine harte Grenzpolitik"
Der Moderator Jose Diaz-Ballart sprach Trump auf die Trennung von Einwandererfamilien, die Beendigung des Schutzprogramms für geflüchtete Minderjährige Daca und die von Trump verfolgte "Null-Toleranz"-Grenzpolitik an. "Dieses Land ist auf Einwanderung gebaut", sagte Trump. Er sei sogar für mehr Einwanderung, um die Stellen in der Industrie zu füllen, die er seit Beginn seiner Amtszeit geschaffen habe.
In dem Interview verwies Trump auf seine angeblich um 17 Prozent gestiegenen Beliebtheitswerte in der hispanischstämmigen Bevölkerung und erklärte, die Arbeitslosigkeit in der Gemeinschaft sei noch nie so niedrig gewesen wie unter seiner Präsidentschaft. Seine Migrationspolitik sei der Grund für seine hohe Beliebtheit, sagte Trump. "Denn Latinos wollen eine harte Grenzpolitik. Sie wollen nicht, dass Leute kommen und ihnen ihre Jobs wegnehmen. Sie wollen nicht, dass Verbrecher kommen, denn sie verstehen die Grenze besser als irgendwer sonst."
Trump hatte den Wahlkampf für seine Wiederwahl am vergangenen Dienstag in Florida eröffnet. Der US-Bundesstaat gilt als "Swing State", einem zwischen Republikanern und Demokraten schwankendem US-Bundesstaat. Die Latino-Bevölkerung macht einen entscheidenden Anteil der gesamten Wählerschaft aus.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP