Politik

"Mehr machen, weniger klagen!" Trump und Cuomo ziehen übereinander her

Zwischen Trump und Cuomo kracht es.

Zwischen Trump und Cuomo kracht es.

(Foto: dpa)

Der New Yorker Gouverneur Cuomo ist für viele US-Amerikaner zu einem Gegenmodell zu Präsident Trump geworden. Nun sieht er sich heftigen Attacken des Mannes im Weißen Haus ausgesetzt. Und kontert trocken. Trump verbreitet derweil Behauptungen über China.

New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo hat sich mit US-Präsident Donald Trump einen hitzigen Schlagabtausch über die Zuständigkeiten beim Kampf gegen die Corona-Pandemie geliefert. Cuomo hielt seine tägliche Pressekonferenz und forderte unter anderem mehr Geld aus Washington, als Trump twitterte: "Gouverneur Cuomo sollte mehr Zeit auf das 'Machen' und weniger Zeit auf das 'sich Beschweren' verwenden. Geh raus und erledige die Arbeit. Hör auf zu reden!"

Noch während der Pressekonferenz darauf angesprochen, wurde Cuomo - der sich in der Krise zuletzt national profilierte hatte - sichtlich wütend: "Wenn er Zuhause sitzt und Fernsehen schaut, sollte er vielleicht aufstehen und zur Arbeit gehen". Cuomo fragte rhetorisch, wie oft er sich noch für die bisherige Hilfe aus Washington in der Krise bedanken solle, dies sei schließlich Trumps Job gewesen.

Streit um die Betten

"Ich weiß nicht, was ich machen soll - einen Blumenstrauß schicken?" Auch brauche er den Präsidenten nicht dafür, ihm seine Rechte als Gouverneur vorzulesen. Über die Öffnung von Gesellschaft und Wirtschaft in der Pandemie würden einzig die Regierungschefs der US-Bundesstaaten entscheiden.

Hintergrund ist ein Schlagabtausch zwischen dem US-Präsidenten und mehreren Gouverneuren über die Zuständigkeiten bei der Lockerung der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. Trump hatte am Donnerstag einen Plan vorgestellt, mit dem die USA in drei Phasen schrittweise zur Normalität zurückkehren sollen und die Wirtschaft graduell wieder geöffnet werden soll.

Trumps kritisierte via Twitter auch, dass New York zusätzliche, bislang ungenutzte Betten in Notkliniken aus Bundesgeldern finanziert bekommen habe. Cuomo konterte: "Wenn Sie mit dem Finger auf jemanden zeigen wollen, weil wir mehr Betten haben als wir brauchen, war unser einziger Fehler nur, Ihren Zahlen zu glauben." Dies werde nicht noch einmal passieren.

Behauptungen zu China

Trump behauptete zudem auf Twitter, in China seien wesentlich mehr Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben, als das Land einräumt. In Bezug auf die von chinesischen Behörden nach oben korrigierte Opferzahl in der Metropole Wuhan schrieb Trump, deren wahre Zahl sei noch "wesentlich höher" als jetzt angegeben.

Die Zahl der Corona-Toten in China insgesamt sei auch höher als jene in den USA, schrieb Trump. Das steht allerdings im Widerspruch mit den offiziellen Zahlen, wonach es in China mehr als 4600 Todesfälle gab und in den USA bislang rund 34.000. Trump hatte Chinas offizielle Zahlen bereits zuvor in Frage gestellt. Viele Experten hatten zuvor Misstrauen gegenüber den chinesischen Statistiken geäußert - Beweise blieb Trump aber schuldig.

Die zentralchinesische Stadt Wuhan hatte überraschend die Zahl ihrer Corona-Toten um rund 50 Prozent nach oben korrigiert. Demnach sind in der Metropole, in der die Pandemie ihren Ausgang genommen hatte, weitere 1290 Menschen in Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.

Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der Toten in Wuhan auf 3896. Die landesweite Gesamtzahl von bisher 3342 Toten in China wurde zunächst noch nicht offiziell korrigiert, dürfte sich damit aber auf mehr als 4600 erhöht haben. Die neuen Angaben bestätigen Vermutungen, dass in den offiziellen chinesischen Statistiken viele Fälle nicht mitgerechnet worden waren.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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