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Daten der Polizei und Fox News Trump verliert Gewicht und gewinnt es doch

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Trump-Fans und Gegner zeigten sich bei dessen Ankunft in Atlanta.

Trump-Fans und Gegner zeigten sich bei dessen Ankunft in Atlanta.

(Foto: IMAGO/USA TODAY Network)

Der frühere US-Präsident Trump ist wieder dort, wo er am liebsten ist und wo er häufig war: im Rampenlicht. Alles ist eine Meldung wert, sogar sein Gewicht. Das hat sich verringert, allerdings nur in einer Hinsicht.

Offiziell 215 Pfund soll der frühere US-Präsident Donald Trump schwer sein. Diese Information gehört zu den Daten, die nach seinem Besuch in Atlanta bekannt wurden. Dort stellte er sich den Behörden, weil er wegen des Versuchs angeklagt wurde, das Wahlergebnis von Georgia zu beeinflussen. 215 Pfund, das entspricht 97,4 Kilogramm. Und sogleich notierten US-Medien, dass das 30 Pfund oder 13 Kilo weniger wären als bei seinem letzten Medizincheck während seiner Präsidentschaft 2019.

Meldungen zu Trumps ganz persönlichen Angelegenheiten haben fast schon Tradition, seit er 2015 die politische Bühne betrat und nahezu alles, was er tat, mit größtem Interesse verfolgt wurde. Insbesondere auch seine Frisur beflügelte die Fantasie der Medien und ihrer Konsumenten. Wie bekommt er die hin? Hat er eine Halbglatze darunter und dieses Haar-Gesamtkunstwerk ist eigentlich ein Deluxe-Rüberkämmer? Seit Trump das Weiße Haus verlassen hatte, war zumindest in dieser Sache Ruhe

Wobei, Trump und sein Gewicht blieben Thema, wenn auch in anderer Hinsicht. So sagte im vergangenen Jahr beispielsweise der damalige Gouverneur von Maryland, Larry Hogan: "Es ist keine Frage, Trump ist immer noch der 800-Pfund-Gorilla" und bezog sich dabei vor allem auf sein politisches Gewicht innerhalb der republikanischen Partei. Das sah der gemäßigte Republikaner Hogan aber eher als große Problemzone. Denn er äußerte sich nach den enttäuschenden Kongresswahlen im Herbst 2022. Er sei es müde, zu verlieren, sagte er da.

Trump hatte sich stark in den Wahlkampf eingeschaltet und ihm treu ergebene Kandidaten unterstützt, die dann bei den Wählern oftmals durchfielen. Am Ende verteidigten die Demokraten überraschend ihre Mehrheit im Senat und verloren das Repräsentantenhaus nur knapp. Hogan war nicht der Einzige, der Trump dafür verantwortlich machte.

Gorilla oder Elefant?

Welches Gewicht Trump noch immer bei der einen Hälfte der Amerikaner hat, zeigte sich auch Mitte der Woche. Stellt man sich Umfragewerte wie auf einer Waage vor, so steht Trump auf der einen Seite, alle anderen Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner zusammen auf der anderen. Das Bild vom 800 Pfund schweren Gorilla ist also nicht ganz unpassend.

Trumps Gewicht zeigte sich übrigens auch bei der jüngsten TV-Debatte der Republikaner. Die acht Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner interessierten zwar durchaus eine beachtliche Menge an Zuschauern. Laut Fox News schauten insgesamt, wenn man das Streaming und andere Kanäle hinzurechnet, 12,8 Millionen Menschen zu. Das ist kein schlechter Wert. 2015 schauten bei der ersten Debatte der Republikaner allerdings 24 Millionen Menschen zu, damals absoluter Rekord. Es war das erste Mal, dass Trump dabei war. Fox-News-Moderator Brett Baier spielte am Mittwochabend darauf an und sagte: "Trump ist der Elefant, der nicht im Raum ist" - eine Redensart, in der der Elefant etwas beschreibt, an das alle denken, aber niemand darüber redet.

Dieses Mal hatte er sich aufgrund seines großen politischen Gewichts geweigert, sich mit seinen Herausforderern auf eine Stufe zu stellen und seine Teilnahme abgesagt. Stattdessen gab er einem früheren Fox-News-Moderator ein Interview, das auf X, dem früheren Twitter, veröffentlicht wurde. Unter dessen Video steht, dass es mittlerweile (Freitagmittag) rund 250 Millionen Mal angezeigt wurde. Allerdings führt diese Zahl in die Irre. Sie schließt auch das bloße Auftauchen des Videos in der Timeline mit ein, auch wenn es gar nicht angeschaut wurde.

Noch immer ein Schwergewicht

Die Anklage, die Trump in die Hauptstadt Georgias führte, hatte außerdem zur Konsequenz, dass erstmals ein Polizeifoto vom Ex-Präsidenten entstand, das dieser sogleich auf Twitter postete - und so nebenbei seine Rückkehr zu seinem einstigen Lieblingsmedium vollzog. Darauf guckt er derartig wütend in die Kamera, dass man davon ausgehen kann, dass der Gewichtsverlust den Unmut über dieses Bild nicht aufwog. Dafür geht er - nicht zu Unrecht - davon aus, dass seine Umfragewerte hierdurch weiter steigen. Denn seine Fans glauben ihm, dass all die Ermittlungen und Anzeigen nichts weiter als eine Hexenjagd sind. Das gilt aber weniger für die anderen Amerikaner, die ihn ohnehin schon ablehnen und die Mehrheit im Land bilden.

Aber wie so oft, wenn es um Trump geht, stellt sich die Frage, ob die neue Gewichtsangabe überhaupt stimmt. Bei anderen Angeklagten wurden sie im Nachhinein noch einmal geändert - beispielsweise bei Trump-Anwalt Rudy Giuliani. Es sei unklar, woher diese Angaben überhaupt kämen, heißt es in der Washington Post. Es gibt also Zweifel an den Angaben zu Trumps Gewicht. Zweifelsfrei ist nur eines: Noch ist er unter den Republikanern das größte Schwergewicht.

Quelle: ntv.de

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