Enttäuscht von Putin Trump will angeblich auch Offensivwaffen an Kiew liefern
14.07.2025, 07:42 Uhr Artikel anhören
Trump nach dreieinhalb Jahren Vollinvasion: "Putin hat wirklich viele Menschen überrascht. Er redet schön und bombardiert dann am Abend alle."
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Es sieht nach einer Kehrtwende aus: Der US-Präsident äußert sich zunehmend enttäuscht über Kremlchef Putin, der keine Anstalten macht, den Krieg zu beenden. Nun kündigt Trump die Lieferung von Patriot-Systemen an die Ukraine an. Laut einem Medienbericht könnte es in Kürze noch eine große Ankündigung geben.
US-Präsident Donald Trump wird voraussichtlich einen neuen Plan zur Bewaffnung der Ukraine mit Offensivwaffen ankündigen und damit von seiner früheren Haltung abweichen. Das berichtet das Nachrichten-Portal Axios unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das Weiße Haus reagiert bislang nicht auf eine Anfrage nach einer Stellungnahme.
Am Sonntag erst hat Trump die Lieferung von Patriot-Luftabwehrsystemen an die Ukraine versprochen. Trump wollte sich vor Reportern auf dem Flugplatz Joint Base Andrews in Maryland zwar nicht dazu äußern, wie viele Systeme er schicken wolle. Es würden aber einige sein. Sie seien notwendig, um die Ukraine zu verteidigen.
Der US-Präsident, der sich lange Zeit positiv über Putin geäußert hatte, hat sich nun zuletzt frustriert gezeigt, weil Putin sich seinen Versuchen widersetzt hat, einen Waffenstillstand auszuhandeln. "Wir werden ihnen Patriots schicken, die sie dringend brauchen, denn Putin hat wirklich viele Menschen überrascht. Er redet schön und bombardiert dann am Abend alle", sagte Trump am Sonntag. "Aber es gibt da ein kleines Problem. Das gefällt mir nicht."
Putin hatte in den vergangenen Wochen den Luftkrieg gegen ukrainische Ortschaften verstärkt. Auch bekräftigte er erst im Juni den weitgehenden russischen Anspruch auf die Ukraine. Er sehe Russen und Ukrainer als ein Volk, sagte Putin beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg. "In dem Sinn ist die ganze Ukraine unser."
Der Plan zur Lieferung von Offensivwaffen wurde laut Axios vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj während des NATO-Gipfels vor zwei Wochen vorgeschlagen. US-amerikanische und ukrainische Regierungsvertreter bezeichneten das Treffen zwischen Trump und Selenskyj auf dem Gipfel als das bisher beste. "Selenskyj kam wie ein normaler Mensch, nicht verrückt, und war gekleidet wie jemand, der bei der NATO sein sollte. Er hatte eine Gruppe von Leuten dabei, die ebenfalls nicht verrückt wirkten. Sie hatten also ein gutes Gespräch", zitiert Axios einen US-Beamten. Selenskyj trug bei dem Gipfel zum ersten Mal seit 2022 wieder einen Anzug.
Trump hatte versprochen, bei seiner Rückkehr ins Weiße Haus den Ukraine-Krieg in kürzester Zeit zu beenden. Für diesen Montag hat er angekündigt, eine "wichtige Erklärung" zu Russland abzugeben. Diese werde "sehr aggressiv ausfallen", sagte der republikanische Senator Lindsey Graham dem Portal Axios. "Trump ist wirklich sauer auf Putin."
Quelle: ntv.de, ghö/rts