Politik

"Er will sie alle hängen" Trump witzelt über Pences Homophobie

Der Vize (l) und sein Chef (r).

Der Vize (l) und sein Chef (r).

(Foto: REUTERS)

US-Präsident Trump entfacht mal wieder einen Entrüstungssturm. Der Anlass: Ein Medienbericht, in dem es um Trump, seinen erzkonservativen Vize, Homosexuelle und einen Witz geht.

Es ist ein ungleiches Paar an der Spitze der USA: US-Präsident Donald Trump und sein Vize Mike Pence, ein Erzkonservativer, der Abtreibungen und gleichgeschlechtliche Ehen entschieden ablehnt. In einem langen Porträt im "New Yorker" erscheint dabei Trump fast wie der Gemäßigtere der beiden, der sich über die Homophobie und Religiosität seines Stellvertreters lustig gemacht haben soll.

Der Journalistin Jane Mayer zufolge, die sich auf anonyme Quellen beruft, soll es bei einem Gespräch mit einem Juristen um die Rechte Homosexueller in den USA gegangen sein. Trump habe daraufhin auf Pence gezeigt und gewitzelt: "Fragt diesen Typen nicht – er will sie alle hängen."

In den USA rief dies einen Sturm der Entrüstung hervor. Da bleibe einem die Sprache weg, erklärte "Human Rights Campaign". Andere beklagten es als "absolut widerlich", dass der Präsident vom "Lynchen von Homosexuellen" gesprochen und er und sein Vize darüber gelacht hätten. Die Tochter von Trumps Herausforderin Hillary Clinton, Chelsea Clinton,  twitterte: "Im Jahr 2017 müssen wir unseren Präsidenten daran erinnern, dass es niemals ok ist, über den Mord von LGBTQ-Amerikanern oder anderen zu 'scherzen'."

Wie es in dem Bericht, in dem Pences politische Ambitionen beschrieben werden, weiter heißt, machte sich Trump auch über dessen ausgeprägtes Christentum lustig.  Laut einem Mitarbeiter aus seinem Team soll Trump sich nach einem Treffen mit Pence erkundigt haben: "Hat Mike euch zum Beten gezwungen?" Zum erbitterten Kampf seines Vizes gegen Abtreibungen sagte Trump: "Du verschwendest Deine Zeit und Energie damit, und Abtreibung wird dadurch sowieso nicht abgeschafft."

Bei allen inhaltlichen Unterschieden hat Trump aber offenbar eine hohe Meinung von Pence, der dem Bericht zufolge einer der drei einflussreichsten Politiker der Regierung sein soll. Der Präsident betrachte ihn als eine seiner besten Personalentscheidungen, sagte ein Meinungsforscher dem Magazin. "Trump findet Pence großartig", zitiert der Bericht zudem Präsidentenberater Stephen Bannon, der auch glaubt: "Ohne Pence kann man nicht gewinnen."

Quelle: ntv.de, ghö

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