Angeblich nicht wegen ÖlTrump zu Grönland: "Wir müssen es haben"

Schon vor seinem Amtsantritt macht Trump klar, dass er Grönland an die USA anschließen will. Ein Sondergesandter soll das Vorhaben voranbringen. Mit Bodenschätzen habe das Ganze nichts zu tun, beteuert der US-Präsident.
US-Präsident Donald Trump hat sein Interesse an Grönland bekräftigt und damit erneut scharfe Kritik aus Dänemark und Grönland ausgelöst. "Wir brauchen Grönland für die nationale Sicherheit. (...) Wir müssen es haben", sagte Trump bei einer Pressekonferenz in seiner Privatresidenz Mar-a-Lago. Überall an der Küste der Arktisinsel seien russische und chinesische Schiffe unterwegs. Es gehe nicht um Mineralien oder Öl, davon habe die USA selbst genug.
Trump hatte am Sonntag den Gouverneur von Louisiana, Jeff Landry, zu seinem Sondergesandten für Grönland ernannt. Dieser solle die Sache vorantreiben, sagte Trump. Landry erklärte auf X, es sei ihm eine Ehre, in dieser ehrenamtlichen Position daran mitzuwirken, Grönland zu einem Teil der USA zu machen. Darauf reagierten die dänische Premierministerin Mette Frederiksen und der grönländische Ministerpräsident Jens-Frederik Nielsen mit einer gemeinsamen Stellungnahme: "Man kann nicht einfach ein anderes Land annektieren. (...) Grönland gehört den Grönländern."
Grönlands Ministerpräsident zeigt sich unbeeindruckt
Der dänische Außenminister Lars Løkke Rasmussen kündigte an, den US-Botschafter Kenneth Howery einzubestellen. "Das ist natürlich völlig inakzeptabel", sagte Rasmussen dem Sender TV2. Premierministerin Frederiksen schrieb auf Instagram: "Es ist eine schwierige Situation, in die uns unsere lebenslangen Verbündeten bringen." Der grönländische Ministerpräsident Nielsen kommentierte auf Facebook: "Die Ankündigung ändert nichts. Wir entscheiden über unsere eigene Zukunft."
Derweil setzte die US-Regierung die Pachtverträge für fünf große Offshore-Windprojekte vor der US-Ostküste aus. Zwei davon werden von dem dänischen Staatskonzern Orsted entwickelt. Grönland ist ein autonomes Gebiet des Königreichs Dänemark mit etwa 57.000 Einwohnern. Seine strategische Lage macht es zu einem wichtigen Standort für das US-Raketenabwehrsystem. Zudem vermuten Beobachter, dass der Reichtum an Bodenschätzen das Interesse der USA weckt, ihre Abhängigkeit von chinesischen Exporten zu verringern. Die Ernennung des Gesandten zeige, dass Dänemarks Investitionen in die Arktis-Verteidigung und freundliche Gesten gegenüber den USA keinerlei Wirkung gezeigt hätten, kommentiert der Politikwissenschaftler Mikkel Vedby Rasmussen von der Universität Kopenhagen.