Erster Rückgang seit 2022 Trumps Zoll-Politik und Sparkeule lassen Defizit schrumpfen
17.10.2025, 07:26 Uhr Artikel anhören
Trumps Politik bescherte den USA höhere Zolleinnahmen - und trotzdem bleibt eine Rekordstaatsverschuldung.
(Foto: picture alliance / Consolidated News Photos)
Die Zollpolitik der US-Regierung wird als maximal erratisch wahrgenommen. Für die USA zahlt sie sich aber gegenwärtig aus. Die Einnahmen steigen. Allerdings klettern auch die Staatsschulden auf einen Rekordwert. Und das, obwohl ein Ministerium fast vollständig eingespart wird.
In den USA ist das Haushaltsdefizit im abgelaufenen Fiskaljahr 2025 leicht gesunken. Es verringerte sich um 41 Milliarden auf 1,775 Billionen Dollar, wie das US-Finanzministerium am Donnerstag (Ortszeit) in Washington mitteilte.
Dabei glichen höhere Einnahmen aus den von US-Präsident Donald Trump eingeführten Zöllen und drastische Kürzungen im Bildungsetat gestiegene Ausgaben für Gesundheit, Rente und die Zinslast aus. Im Fiskaljahr 2024 hatte das Defizit noch 1,817 Billionen Dollar betragen. Es ist der erste Rückgang des jährlichen Defizits seit 2022.
Die Entwicklung kaschiert jedoch nach Ansicht von Experten grundlegende Probleme. So erreichten die Zinsausgaben für die Staatsschulden mit 1,216 Billionen Dollar einen neuen Rekordwert und sind nach der Sozialversicherung der zweitgrößte Ausgabenposten. "Die Fundamentaldaten bleiben zutiefst beunruhigend", sagte Maya MacGuineas, Präsidentin des Ausschusses für einen verantwortungsvollen US-Bundeshaushalt.
Die Einnahmen aus Zöllen stiegen im Ende September abgelaufenen Fiskaljahr zwar um 118 Milliarden auf den Rekordwert von 195 Milliarden Dollar. Gleichzeitig wurde der Etat des Bildungsministeriums um 233 Milliarden Dollar oder 87 Prozent gekürzt. Dem standen jedoch um 79 Milliarden Dollar geringere Einnahmen aus der Unternehmenssteuer gegenüber, nachdem der von den Republikanern kontrollierte Kongress im Juli Steuererleichterungen beschlossen hatte.
Quelle: ntv.de, als/rts