Politik

Tunesien legt Beschwerde ein Türkei setzt Laptopverbot auf Flügen um

Passagiere dürfen an vielen Flughäfen keine Laptops oder Tablets mehr mit ins Handgepäck nehmen.

Passagiere dürfen an vielen Flughäfen keine Laptops oder Tablets mehr mit ins Handgepäck nehmen.

(Foto: picture alliance / Frank Leonhar)

Für zahlreiche Fluggäste, die in die USA oder nach Großbritannien reisen, gilt seit heute striktes Laptopverbot im Flugzeug. Neben der Türkei ist zum eigenen Unverständnis auch Tunesien betroffen. Das Land bestellt deswegen die britische Botschafterin ein.

Die Türkei hat das von Washington für mehrere Länder erlassene Verbot elektronischer Geräte umgesetzt. Seit heute informieren Schilder auf dem Atatürk-Flughafen in Istanbul die Passagiere über die neuen Einschränkungen. Auch für andere betroffene Flughäfen trat das Verbot in Kraft, Tunesien lud deshalb die britische Botschafterin vor.

Die US-Regierung hatte vergangene Woche aus Sicherheitsgründen die Mitnahme von größeren Elektronikgeräten im Handgepäck aus einigen Ländern auf Flügen in die USA verboten. Das Verbot betrifft Geräte die größer sind als ein Smartphone, etwa Laptops, Tablets oder E-Book-Reader.

Die zehn betroffenen Flughäfen liegen in Jordanien, Ägypten, Saudi-Arabien, Kuwait, Marokko, Katar, der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten. US-Gesellschaften oder Airlines aus Deutschland fallen nicht unter diese Einschränkungen, die von vielen Passagieren als sehr störend empfunden werden dürften. Die nun verbotenen Geräte wurden in Istanbul entweder im Aufgabegepäck verstaut oder können von Passagieren bis zu ihrer Rückkehr aus den USA abgegeben werden, berichtete der türkische Sender NTV.

Tunis bestellt Botschafterin ein

Großbritannien war nachgezogen und hatte seinerseits eben diese Sicherheitsregel für fünf Staaten erlassen: Tunesien, Türkei, Libanon, Jordanien, Ägypten und Saudi-Arabien. Das tunesische Außenministerium zitierte deshalb die britische Botschafterin zum Gespräch. Die Diplomatin sei am Freitag in das Ministerium eingeladen worden, teilte das tunesische Außenministerium mit.

Bei dem Gespräch habe der Europabeauftragte des Ministeriums, Mohamed Mezghani, seine Verwunderung über die britische Entscheidung dargelegt, die ohne Rücksprache mit den tunesischen Behörden stattgefunden habe, hieß es in der Erklärung. Er betonte demnach, dass die Entscheidung nicht gerechtfertigt sei und nicht die Sicherheitslage in Tunesien widerspiegele.

Im Jahr 2015 hatten mehrere Terroranschläge das nordafrikanische Land getroffen. Dutzende Touristen, darunter zahlreiche Briten, starben. Seitdem hat sich die Sicherheitslage aber stabilisiert.

Quelle: ntv.de, jgu/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen