Politik

Luftwaffe: Verstecke bombardiert Türkei startet Offensive gegen PKK im Irak

Neben Kampfjets und Hubschraubern kamen nach türkischen Angaben auch bewaffnete Drohnen zum Einsatz.  Dieser Jet war jedoch nicht beteiligt.

Neben Kampfjets und Hubschraubern kamen nach türkischen Angaben auch bewaffnete Drohnen zum Einsatz. Dieser Jet war jedoch nicht beteiligt.

(Foto: picture alliance / Ingo Wagner/dpa)

Ankara geht erneut gegen die PKK vor, die unter anderem in Europa als Terrororganisation eingestuft wird. Im Nachbarland Irak bombardiert das türkische Militär mehrere Ziele. Die Regierung spricht von Selbstverteidigung.

Die Türkei hat einen neuen Militäreinsatz gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK im Nordirak gestartet. Die Luftwaffe habe unter anderem Verstecke, Tunnel und Munitionsdepots bombardiert, teilte das Verteidigungsministerium mit. Dabei seien Kampfjets, Hubschrauber und bewaffnete Drohnen eingesetzt worden. "Eine große Zahl an Terroristen" sei "neutralisiert" worden, sagte Verteidigungsminister Hulusi Akar. Der Einsatz werde in den "kommenden Stunden und Tagen" verstärkt. Die Türkei begründete den Einsatz mit dem Schutz vor Terrorangriffen und dem Recht auf Selbstverteidigung.

Die PKK steht in der Türkei, Europa und den USA auf der Terrorliste. Der jüngste Angriff konzentrierte sich nach Angaben des türkischen Verteidigungsministeriums auf die Regionen Metina, Zap und Awaschin-Basjan im Nordirak.

Ein PKK-Sprecher im Irak sagte, es gebe "intensive Kämpfe" zwischen der türkischen Armee und dem militärischen Flügel der PKK. Die türkischen Streitkräfte hätten versucht, "Soldaten mit Hubschraubern abzusetzen und auch zu Land vorzudringen".

Der Start der türkischen Offensive erfolgte wenige Tage nach dem Besuch des Regierungschefs der autonomen Kurdenregion im Irak, Masrur Barsani, in der Türkei. Es wird vermutet, dass Barsani über den türkischen Armeeeinsatz informiert war. Nach seinem Treffen mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan hatte Barsani sich positiv über die "Ausweitung der Zusammenarbeit" mit der Türkei "zur Förderung von Sicherheit und Stabilität" im Nordirak geäußert.

Das türkische Militär hat bereits mehrmals Einsätze gegen die PKK im Irak und gegen die Kurdenmiliz YPG in Syrien geführt. Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags hatte in der Vergangenheit bei ähnlichen Einsätzen bezweifelt, dass diese mit dem Völkerrecht vereinbar sind.

Das Hauptquartier der PKK liegt in den nordirakischen Kandil-Bergen. Ankara geht auch immer wieder militärisch gegen deren Stellungen in der Südosttürkei vor. Die PKK wiederum verübt Anschläge. Der seit 1984 andauernde Konflikt kostete bislang Zehntausenden Menschen das Leben. Ein Waffenstillstand war im Sommer 2015 gescheitert.

Quelle: ntv.de, hul/dpa/AFP

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