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Nach anhaltender Kritik UN-Generalsekretär sieht sich als "Opfer von Propaganda"

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Guterres war nach dem Angriff der Hamas massiv in die Kritik geraten für seine Aussagen.

Guterres war nach dem Angriff der Hamas massiv in die Kritik geraten für seine Aussagen.

(Foto: picture alliance / Pacific Press)

UN-Generalsekretär António Guterres kritisiert, dass seine ersten Aussagen nach dem Hamas-Angriff auf Israel absichtlich falsch wiedergegeben werden - mit dem Ziel, ihn als Hamas-Unterstützer darzustellen. Er wisse, wie Propaganda funktioniere.

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, weist die anhaltende Kritik an seiner Organisation im Zusammenhang mit dem Konflikt in Israel und Gaza zurück. "In den vergangenen Wochen bin ich ein Opfer von Propaganda geworden", sagte Guterres der "Zeit". Das bezieht er besonders auf sein vielfach kritisiertes Statement nach der Attacke der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres.

"Ich habe drei Dinge gesagt: Es geschah nicht in einem Vakuum – nichts auf der Welt geschieht in einem Vakuum. Ich sagte, das palästinensische Volk habe viel Leid erfahren. Und meine dritte Aussage war: Keine dieser Klagen kann die barbarische Attacke der Hamas rechtfertigen", so der 74-Jährige. "Aber als meine Aussagen zitiert wurden, vor allem in der israelischen Presse, erschienen nur die ersten beiden Teile, und der Dritte wurde vergessen."

Für Tunnel "nicht verantwortlich"

Dabei unterstellt er eine vorsätzliche Handlung. "Meine Aussage wurde verzerrt, um den Anschein zu erwecken, ich sei ein Unterstützer der Hamas oder würde die Taten der Hamas rechtfertigen, obwohl ich exakt das Gegenteil gesagt hatte. Ich war in meiner Jugend viele Jahre in der Politik, ich weiß, wie Propaganda funktioniert."

Die Vereinten Nationen hätten "null Toleranz im Hinblick auf jegliche Infiltration des UNRWA durch die Hamas", jene UN-Organisation, die humanitäre Hilfe für die Palästinenser leistet, sagt Guterres. Deshalb habe man nach den jüngsten Anschuldigungen prompt reagiert und die betreffenden Mitarbeiter entlassen.

Der Verdacht, dass es in Gaza "Tunnel unter allen möglichen Gebäuden gibt", auch unter jenen der UNRWA, sei ihm schon länger bekannt gewesen: "Aber für Tunnel unter unseren Gebäuden sind wir nicht verantwortlich." Guterres weist darauf hin, dass in den letzten Wochen 156 Mitarbeitende der UNRWA in Gaza getötet worden seien: "Ich denke, wir verdienen auch etwas Respekt."

Quelle: ntv.de, lme

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