Resolution verabschiedet UN schicken Beobachter nach Aleppo
19.12.2016, 15:11 Uhr
Menschen, die aus Ost-Aleppo evakuiert wurden, erreichen die von Aufständischen kontrollierte Stadt al-Rashideen.
(Foto: REUTERS)
Mehrfach scheitert der Versuch für eine Resolution. Nun beschließt der UN-Sicherheitsrat doch eine Beobachtermission für Aleppo. Sie soll die Evakuierung vor Ort überprüfen.
Der UN-Sicherheitsrat hat per Resolution die Entsendung von Beobachtern in die syrische Stadt Aleppo gefordert. Alle 15 Mitgliedsstaaten stimmten in New York einem entsprechenden Kompromissentwurf zu. Darin wird der UN-Generalsekretär aufgefordert, eine Beobachtung der Evakuierungen im jahrelang umkämpften Ostteil der Stadt zu organisieren.
Der Generalsekretär solle "dringende Schritte unternehmen, inklusive Sicherheitsmaßnahmen, um die Beobachtung durch die Vereinten Nationen und andere relevante Organisationen" in die Wege zu leiten, heißt es in dem Text. Auch der freie Zugang für humanitäre Hilfe wird gefordert. Es ist das erste Mal seit Monaten, dass sich die Staaten in dem UN-Gremium, darunter Russland und die USA, zu einem gemeinsamen Vorgehen im syrischen Bürgerkrieg durchringen konnten.
Die Beobachter sollen die Evakuierungsaktionen aus Ost-Aleppo überwachen und über die Lage der noch verbliebenen Bewohner berichten. Alle Kriegsparteien werden aufgerufen, die Sicherheit der UN-Vertreter zu garantieren und ihnen freien Zugang in die Konfliktgebiete zu gewähren. Der syrische UN-Botschafter wertete den Beschluss des UN-Sicherheitsrates als "Teil der fortgesetzten Propaganda gegen Syrien und seinen Kampf gegen Terroristen".
Die syrischen Regierungstruppen hatten mit Unterstützung der russischen Armee und iranischer Milizen das über Jahre erbittert umkämpfte Aleppo vor wenigen Tagen zurückerobert. Die UNO schätzte zuletzt, dass sich noch 40.000 Zivilisten in den letzten von den Aufständischen gehaltenen Gebieten im Osten der Stadt aufhalten sowie bis zu 5000 Kämpfer und ihre Familien.
Die Resolution hätte eigentlich schon am Sonntag verabschiedet werden sollen. Die Entscheidung war dann aber nach einer russischen Veto-Drohung und mehr als drei Stunden Verhandlungen hinter verschlossenen Türen auf diesen Montag verschoben worden. Russland hatte seinen eigenen Text eingebracht. Schließlich einigten sich die 15 Mitglieder auf einen Kompromiss-Entwurf.
Quelle: ntv.de, hul/dpa/AFP/rts